Dort, wo man gern zu Hause ist

Dorf im Warndt. Unter dem Motto "70 Jahre Dorf im Warndt" hatten der Heimat- und Verkehrsverein und der Ortsrat am vergangenen Wochenende zum traditionellen Parkfest eingeladen. Drei Tage lang wurde im Warndtdorf rundes Jubiläum gefeiert

Dorf im Warndt. Unter dem Motto "70 Jahre Dorf im Warndt" hatten der Heimat- und Verkehrsverein und der Ortsrat am vergangenen Wochenende zum traditionellen Parkfest eingeladen. Drei Tage lang wurde im Warndtdorf rundes Jubiläum gefeiert.

In den letzten Jahren mussten die Bewohner des zweitgrößten Gemeindebezirks Großrosseln schwere Rückschläge verkraften: Die Grube und die Grundschule wurden geschlossen. Nach Angaben von Ortsvorsteher Ramon Gallelli ist die Bevölkerung auf etwa 1850 Einwohner geschrumpft. In der Werkssiedlung leben heute nur noch knapp 600 Menschen, Ende der 1960er Jahre waren es noch 1100.

Doch es gibt auch Lichtblicke. Die Nachmittagsbetreuung bleibt weiterhin im Ort, das ehemalige Schulhaus wird von der Cura-Med Süd-Warndt Klinik für die neurologische Langzeit-Rehabilitation ausgebaut. "Wie lebt es sich heute in Dorf im Warndt?", fragten wir am Freitagabend Besucher des Parkfestes.

"Mir gefällt es so gut, dass ich nie mehr weg will", schwärmt Günter Deutsch, der im Jahr 1938 als einer der ersten Siedler ins Dorf einzog. Beruflich war er in ganz Deutschland unterwegs, so gut wie in seinem Heimatort hat es ihm aber nirgends gefallen. "Hier ist es schöner als in der Stadt", meint Wolfgang Holzer. Der erholsame Spaziergang in der Natur kann im Warndtdorf praktisch direkt vor der Haustür beginnen.

Die Lage mitten im Grünen wissen auch die jungen Bewohner zu schätzen. "Ich fahre am liebsten mit dem Rad im Wald", berichtet der neunjährige Yannik. Orte, an denen der Nachwuchs spielen kann, gibt es nach Meinung seiner Mutter Tanja Mikola genug. "Die Kinder können auch alleine im Dorf rumlaufen", ergänzt ihre Schwester Stefanie Rieke.

Ellen Laggai zog vor 15 Jahren vom Gemeindebezirk Großrosseln nach Dorf im Warndt. "Früher konnte ich mir nicht vorstellen, in so einem kleinen Ort zu wohnen, aber jetzt möchte ich nicht mehr weg", erzählt die Vorsitzende der Ganztagsbetreuung Pfiffikus. Sie fühlt sich sehr wohl: Die Grundversorgung mit Bäckerei, Metzgerei und Getränkeshop sei noch gewährleistet. Der Ort liege ruhig und dennoch zentral, in ein paar Minuten sei man in Völklingen - allerdings nur mit dem Auto. Vor allem für die Kinder und Jugendlichen wünscht sich Laggai eine bessere Busverbindung in die Hüttenstadt und nach Saarbrücken.

"Jeder kennt jeden, einer ist für den anderen da", betont Kordula Wörz. Die Wirtin des katholischen Pfarrheims, die zwölf Jahre als Verkäuferin im Ort arbeitete, schaut regelmäßig bei ihrer kranken Nachbarin vorbei. "Wir haben ein gutes Vereinsleben und eine intakte Dorfgemeinschaft", bestätigt Ortsvorsteher Ramon Gallelli. Das Ergebnis unserer Umfrage ist eindeutig: Die Bewohner von Dorf im Warndt fühlen sich wohl und halten zusammen.

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