Dieses Mal spielte das Wetter prächtig mit

Bildstock · Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Das wegen schlechten Wetters im Mai abgesagte Fest zum 60-jährigen Bestehen der Marienkapelle wurde jetzt nachgeholt. Viele gingen bei Sonnenschein mit der Prozession von der Kapelle zur Pfarrkirche St. Josef.

 Die Prozession ging von der Marienkapelle zur Pfarrkirche St. Josef. Fotos: Thomas Seeber

Die Prozession ging von der Marienkapelle zur Pfarrkirche St. Josef. Fotos: Thomas Seeber

Der lange Winter und das miese Wetter im Mai hatten auch bei der katholischen Pfarrgemeinde St. Michael Friedrichsthal Einfluss auf die Veranstaltungsplanung. Eigentlich sollte das Jubiläumsfest zum 60-jährigen Bestehen der Marienkapelle Hoferkopf bereits am 26. Mai stattfinden. Doch an diesem Sonntag war an einen Gottesdienst im Freien mit anschließender Prozession und an eine Feier wegen des Wetters beim besten Willen nicht zu denken. Man entschloss sich deshalb, die Feier mit der alljährlichen Kräutersegnung - die in Bildstock immer an Mariä Himmelfahrt stattfindet - zu verbinden. Da auch an diesem Traditionstermin meist hinterher ein Umtrunk stattfindet, war das Fest zum Kapellenjubiläum mehr als passend, erklärte André Scherer, der Pfarrgemeinderatsvorsitzende im SZ-Gespräch.

Am vorigen Donnerstag war das Wetter so, wie man es für einen Freiluftgottesdienst im Grünen erhofft. Pfarrer Thomas Thielen zelebrierte das Festhochamt, welches vom Organisten Gerhard Bronder musikalisch begleitet wurde. Der Geistliche ging in seiner Predigt auf die Entstehungsgeschichte der Kapelle ein.

Eine Abordnung des Knappenvereins Bildstock stand während des Gottesdienstes Spalier. Danach führte eine Prozession über die Wiener-, Sand- und Hoferkopfstraße zur Pfarrkirche St. Josef, wo der feierliche Abschluss mit dem sakramentalen Schlusssegen stattfand. Im dortigen Pfarrgarten boten Gemeindemitglieder ganztägig warmes Essen und Kuchen an.

Der Jugendausschuss kümmerte sich ums Spielangebot für die Kinder. Für musikalische Unterhaltung sorgte der Spielmanns- und Fanfarenzug des Heimat- und Verkehrsvereins Friedrichsthal-Bildstock (Leitung: Josef Koch). Wer eine bleibende Erinnerung an die Marienkapelle mit nach Hause nehmen wollte, konnte sich ein Souvenir kaufen. Der Erlös der Feier ist für den Unterhalt der Kapelle bestimmt. "Ich komme schon viele Jahre zur Prozession hierher", berichtete Maria Schneider. Ihre Tischnachbarin, die ebenfalls aus Spiesen kommt, stimmte ihr zu. Tradition ist den beiden Rentnerinnen wichtig. "Den meisten jungen Leuten bedeutet die Marienverehrung heute doch Nichts mehr. Denen ist das völlig fremd", bedauerte Anton Bauer. Dennoch hält der Bildstocker es für wichtig, die Gewohnheit der Prozession fortzusetzen. "Ich fand es schön, dass sogar Leute ihren Hund beim Hochamt dabei hatten. Mit denen würde ich mich jetzt gerne beim Fest unterhalten", zeigte sich Rentnerin Liesel Schinsky beeindruckt.

 Viele Gläubige verfolgten das Festhochamt an der Kapelle.

Viele Gläubige verfolgten das Festhochamt an der Kapelle.

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StichwortDie Geschichte der Marienkapelle Hoferkopf nimmt ihren Anfang in den letzten Kriegsjahren 1944/45. Damals entstand unter dem früheren Seelsorger ein Gelöbnis. Die Gläubigen wollten sich bei der Mutter Gottes für deren Schutz bedanken und ihr zu Ehren eine Kapelle errichten. Am 15. Juni 1952 war die Grundsteinlegung auf dem Gelände, welches von der Saargrubenverwaltung zur Verfügung gestellt wurde. Pastor Josef Manderscheid löste am 24. Mai 1953 (Pfingsten) das Gelöbnis mit der Einweihung der Kapelle ein. Der Wortlaut, zusammen mit dem Wappen des damaligen Papstes Pius XII., ist immer noch in der Kapelle nachzulesen. Heute kümmert sich vor allem der Männerverein St. Josef um die Instandhaltung des Gebäudes. Helga Schneider ist für den Blumenschmuck zuständig. jma

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