Die Hoffnungsträgerin

Diefflen. En Garde! Allez! Touché! In der Sporthalle Diefflen scheppert es am Sonntagmorgen an allen Ecken. Bei den deutschen B-Jugend-Meisterschaften im Damenflorett kreuzen die besten Nachwuchs-Fechterinnen der Republik auf acht langen Kampfbahnen ihre Stahlklingen, attackieren, weichen forschen Stichen aus und setzen geschickt Punkte. Es geht um den Mannschaftstitel

Diefflen. En Garde! Allez! Touché! In der Sporthalle Diefflen scheppert es am Sonntagmorgen an allen Ecken. Bei den deutschen B-Jugend-Meisterschaften im Damenflorett kreuzen die besten Nachwuchs-Fechterinnen der Republik auf acht langen Kampfbahnen ihre Stahlklingen, attackieren, weichen forschen Stichen aus und setzen geschickt Punkte. Es geht um den Mannschaftstitel. Am Vortag fanden schon die Einzelwettbewerbe statt, bei denen eine Saar-Athletin glänzte. Die 13 Jahre alte Anne-Sophie Senge vom Turnierausrichter FSG Dillingen hatte sich im Duell-Marathon der 62 größten Talente des deutschen Fechterbundes Bronze gesichert und rund 200 Zuschauer verblüfft.Der größte Erfolg in ihrer jungen Karriere, doch das war gestern. Heute kämpft Anne-Sophie nicht für sich, sondern für ein Team des Fechterbundes Saar. In der Vorrunde klappte das recht gut. Anne-Sophie, Katharina Dewald (Wadern), Michelle Meyer (Neukirchen) und Paula Kruse (Saarbrücken) sicherten sich Platz 16 und gerade noch das Ticket für die Finalrunde. Der Gegner im Achtelfinale auf der Blanche eins heißt aber Baden Nord. Anne-Sophie hat in ihrem zweiten Duell zwar gerade drei Punkte in Folge erzielt, doch der "Hattrick" der Lokalmatadorin vor den Augen von Olympia-Siegerin Anja Fichtel kommt zu spät. Gegen den späteren deutschen Mannschaftsmeister ist die Saar-Auswahl insgesamt chancenlos. Mit 6:45 Punkten geht Team Saar gegen Team Baden baden. Alle sechs Treffer des Außenseiters setzte übrigens Anne-Sophie.

Für die Linkshänderin ist das kein echter Trost. Die Erinnerungen an den Vortag lassen sie dann aber wieder strahlen. "Ich bin einfach nur glücklich. Mit der Bronzemedaille habe ich echt nicht gerechnet", erzählt sie. Vereinstrainer Pawel Jacak, der Anne-Sophie seit drei Jahren betreut, dagegen schon. "Ich weiß, was sie kann, und fast wäre noch mehr drin gewesen. Es lag nur an kleinen Fehlern", grübelt der frühere polnische Olympia-Teilnehmer und denkt an das dritte Duell des Schützlings. Nach zwei Auftaktsiegen traf Anne-Sophie dort auf die spätere deutsche Meisterin Marie Hulteen (TSG Weinheim) und verlor knapp mit 8:10. Über die Hoffnungsrunde kämpfte sich die Dillingerin anschließend in die Endrunde zurück, wo sie dann erst im Halbfinale an der neuen deutschen Vize-Meisterin Sabrina Müller (Tauberbischofsheim) scheiterte: 4:6. Auch hier sei kein echter Leistungsunterschied erkennbar gewesen, lobt Hans-Wilhelm Deutscher die junge Dillingerin. "Wir hatten schon große Erfolge im Verein, in den letzten Jahren aber ein kleines Leistungstief. Mit Anne-Sophie haben wir nun wieder einen neuen Hoffnungsträger in der Königsklasse, dem Florettfechten", schwärmte der FSG-Vorsitzende vom Bronze-Coup seiner Vorzeige-Athletin.

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