Zuletzt zerrte sie Tobi zum Fabrikdirektverkauf für Katzenliebhaber. Thea kann Stubentiger nicht ausstehen. So wie Tobi kleine Kinder. Aber das ganze Zeugs, was das Leben der Vierbeiner in den vier Wänden der Herrchen und Frauchen zum Himmelreich auf Erden macht - Thea ist nunmal leicht zu manipulieren. Zu erwähnen: Thea hatte mal einen Kater. Herz allerliebst fand sie ihn. Eine geraume Zeit. Eine kurze Periode. Eine Woche. Knapp. Sechs Tage. Dann segnete ihn das Zeitliche. Nicht ganz ohne Beihilfe. Vermutet Tobi Arglist.

Nach dem Flanieren durch die Ausstellungshallen der Tierbeiwerkproduktionsstätte kam Tobi kurz darauf bei Thea vorbei. Nicht das Geringste ahnend. Obwohl er es hätte besser wissen müssen. Sie - das Opfer ihres eigenen Konsumverhaltens eben. Leicht zu manipulieren. So stolperte er am Eingang über ein niedliches Katzensofa. Mit feinstem purpurfarbenem Samt bespannt. Im Verlauf des engen Korridors ihres Appartements reihten sich flauschige Felle aneinander. Trat Tobi auf quietschende Gummimäuse und gegen Beißringe. Die Krönung: ein strassüberschütteter, barock anmutender, durchgestylter Katzenkratzbaum. Wie von Modemogul Harald Glööckler höchstselbst erschaffen. Tobi zog die linke Augenbraue hoch. Thea darauf strafend: "Pass auf, dass Deine Augenbraue nicht irgendwann stehen bleibt."