Vorbericht Dudweiler Statt-Theater: "Lucky Stiff" Der Onkel ist tot! Das Statt-Theater lebt

Dudweiler · Es gibt wieder eine Musiktheater-Produktion der munteren Truppe aus Dudweiler. Am Samstag ist Premiere. Lucky Stiff erlebte vor fast 20 Jahren die deutsche Erstaufführung hier am Staatstheater.

Endlich: ein neues Musical vom Dudweiler Statt-Theater! Nach „Heiße Ecke“, dem Erfolgsmusical von der Reeperbahn, und den beiden Schauspielen „Hotel zu den zwei Welten“ und „Frau Müller muss weg!“ hat sich die Truppe nun ein fluffiges Off-Broadway-Musical vorgenommen: Mit „Tot, aber glücklich – Lucky Stiff“ möchte das Statt-Theater an frühere Erfolge wie „Linie 1“ anknüpfen.

Lucky Stiff (von Lynn Ahrens/Stephen Flaherty) hat denn auch durchaus das Zeug zum Hit: Als makabrer Krimi, temporeiche Verwechslungsgeschichte und schräge Komödie kommt es als Gegenentwurf zur Opernhaftigkeit vieler aktueller Musicals daher.

Vorlage ist „The Man Who Broke the Bank at Monte Carlo“ des englischen Comic-Buch-Autors John Michael Butterworth, was dem Musical auch ein Comic-haftes Gepräge gibt und den elf Darstellern viel abverlangt: Sie müssen nicht nur spielen, tanzen und singen, sondern sich auch ständig umziehen, in andere Rollen schlüpfen und parallel Kulissen auf- und abbauen.

Die Uraufführung fand 1988 am Playwrights Horizons in New York statt, die deutsche Premiere (Gesangstexte: Wolfgang Adenberg, Regie und Dialoge: Holger Hauer) lief – man höre und staune! - am 29. Mai 1998 am Saarländischen Staatstheater. Seither steht die Produktion auch bei den Statt-Theatralikern schon auf der Wunschliste – nun, im dritten Anlauf, klappt‘s endlich.

Und bei den Proben stellt sich heraus, dass gerade die locker-leichte Unterhaltung halt eben doch viel Arbeit macht. Dieter Meier, quasi der Grand-Seigneur des Statt-Theaters und mittlerweile im hauptberuflichen Vor-Unruhestand, hat sich diesmal auf die Schauspieler- und Mentorenrolle beschränkt und die Regie in junge Hände abgegeben: Mit seiner ersten Inszenierung ringt der erst 27-jährige Jan Alexander Kutscher, der nun im verflixten siebten Jahr dabei ist und die Unterstützung der alten Hasen sowie des engagierten Nachwuchses genießt.

Geprobt wird seit Juli im Dudweiler Bürgerhaus; ansonsten hat das Ensemble jetzt in der evangelischen Kreuzkirche in Herrensohr ein neues Probendomizil gefunden, weil der bisher genutzte DCC-Saal nicht mehr zur Verfügung steht.

„Keine Tür, kein Hund, kein Kuss!“ waren die Vorgagen für Regisseur Kutscher – die Logistik des Bühnenbilds und die Gesamtorganisation (insgesamt sind 23 Leute beteiligt) sind anspruchsvoll genug. Weil man keine Band fand, die den Soundtrack live für ein Amateurtheater-Budget stemmen konnte, ließ das Statt-Theater die Musik in Berlin einspielen: Die Dudweiler Musikschule Chun vermittelte den Kontakt zu „Markus Ehrlichs flexibler Eingreiftruppe“, die mit flauschigen Saxofon- und Vibraphonklängen für Atmosphäre sorgt.

Doch worum geht’s überhaupt? Der Schuhverkäufer Harry Witherspoon erbt sechs Millionen Dollar – aber nur, wenn er mit der Leiche des Erblassers, seines Onkels, eine Woche in Monte Carlo verbringt. Dort machen noch andere dubiose Gestalten Jagd auf die fette Beute: die biedere Annabel, die Mafia-Braut Rita samt ihrem Bruder Vinnie und der verdächtige Luigi. An Urlaub ist also nicht zu denken . . .  

Premiere ist am Samstag, 2. September, 20 Uhr, im Bürgerhaus Dudweiler. Weitere Aufführungen am: 3./9./10. September und 7./8./14./15. Oktober, samstags  um 20 Uhr, sonntags um 18 Uhr.Karten gibt es in allen Vorverkaufstellen von Proticket und in Dudweiler bei Papier Meiser.

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