St. Pauli liegt in Dudweiler

Dudweiler. Im Hamburger "Tivoli" ist die Musiktheater-Produktion "Heiße Ecke" ein Kassenschlager: Seit der Uraufführung im September 2003 begeisterte das Musical über eine halbe Million Zuschauer. Kein Wunder, denn im Zeitraffer bietet das Musical so ziemlich alles, was das pure Leben in St

 Glänzende Ensemble-Leistung: Das Dudweiler Statt-Theater spielt "Heiße Ecke" im Bürgerhaus. Foto: Iris Maurer

Glänzende Ensemble-Leistung: Das Dudweiler Statt-Theater spielt "Heiße Ecke" im Bürgerhaus. Foto: Iris Maurer

Dudweiler. Im Hamburger "Tivoli" ist die Musiktheater-Produktion "Heiße Ecke" ein Kassenschlager: Seit der Uraufführung im September 2003 begeisterte das Musical über eine halbe Million Zuschauer. Kein Wunder, denn im Zeitraffer bietet das Musical so ziemlich alles, was das pure Leben in St. Pauli ausmacht: von ganz großen Gefühlen bis zu tragischen Schicksalen, gewürzt mit frechen und meist nicht jugendfreien Dialogen. Der Imbiss "Heiße Ecke" ist Treffpunkt für die Jungs, die einen draufmachen möchten, für Liebespaare, Hehler und Huren.Er ist der Umschlagplatz für Gerüchte und Neuigkeiten, hier werden Schicksale entschieden - und die Currywurst gibt's für zweifuffzig obendrauf.

Nun hat sich das Dudweiler Statt-Theater an den Stoff herangewagt - ein mutiges Unterfangen, wenn man bedenkt, dass einige Songs aus "Heiße Ecke" schon Kultstatus haben und die Geschichten rund um die Imbissbude in Hamburgs Lasterviertel St. Pauli auch schauspielerisch mit großen Vorbildern aufwartet. Ein Wagnis also, das durchaus ein mögliches Scheitern in sich trug.

Dass dies nicht der Fall war, ist wieder einmal der mitreißenden Spielfreude des Ensembles des Dudweiler Statt-Theaters geschuldet und dem großartigen Einsatz auf und hinter der Bühne. Die 16 Schauspieler schlüpfen alle in ganz unterschiedliche Rollen - allein das ist schon eine Leistung, vor der man den Hut ziehen muss. Achim Schmidt beispielsweise gibt den tumben Ehemann, den Hehler Henning, den Taxifahrer Klaus, den Imbiss-Chef Schorsch und schließlich den alten Otto Straube, der zusammen mit seiner Gattin Hilde (großartig: Rita Malcharek) süßen Erinnerungen nachhängt. Alle schauspielerischen Leistungen zu würdigen, würde den Rahmen sprengen, denn die jungen wie die alten Hasen des Statt-Theaters - allen voran Dieter Meier - bewiesen sich als Schauspieler, Sänger und Tänzer. Scharf wie der Curry auf den Würsten waren die Dialoge, und mancher Auftritt, wie der von Petra Crauser-Sauer im Dirndl und Sepplhut, war schon allein der Optik wegen ein Superkracher. Ein mitreißender Abend, den das Publikum im ausverkauften Bürgerhaus mit Standing Ovations quittierte.

Nächste Vorstellungen: 30. Januar, 18 Uhr, 12. März, 20 Uhr, 13. März, 18 Uhr, jeweils im Bürgerhaus Dudweiler.

theater.de

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