Beim Rahmenkonzept für die Biosphäre ist Eile geboten

Homburg/St Ingbert · Für die Biosphäre Bliesgau, die auch Teile von Homburg und Kirkel umfasst, muss ein Rahmenkonzept erstellt werden. Dies ist eine der Auflagen, um weiterhin als Biosphärenreservat anerkannt zu werden. Allerdings ist man damit etwas arg spät dran, mahnte Ministerin Rehlinger.

Umweltministerin Anke Rehlinger (SPD) hat ein Auge auf die Biosphäre geworfen. Das Biosphärenreservat Bliesgau ist bekanntlich 2009 von der Unesco anerkannt worden.

Jetzt, Ende 2013, bemüht es sich um ein Rahmenkonzept, das bis September 2014 stehen soll. Damit vollziehe das Reservat eine Forderung des nationalen MAB-Kommitees (MAB steht ins Deutsche übertragen für "Mensch und Biosphäre"), sagt die Ministerin. Üblicherweise müsse ein solches Konzept drei Jahre nach der Anerkennung erstellt werden. Rehlinger: "Die Frist ist ausgereizt."

Ein "gewisser Klärungsprozess" sei notwendig gewesen, zeigt sie gleichwohl Verständnis dafür, dass auf die Begeisterung über das Unesco-Prädikat dessen inhaltliche Ausgestaltung nicht unbedingt unter Hochdruck vorangetrieben wurde.

Zwei Aspekte können dies beispielhaft verdeutlichen: Ob Mini-Gemeinden wie Kirkel oder Gersheim genauso viel für den Biosphären-Apparat bezahlen müssen wie etwa die Stadt St. Ingbert, ist in den vergangenen Monaten kontrovers diskutiert worden. Rehlinger sagt, zur Finanzierung stehe jetzt ein neues Modell zur Diskussion, das sie für konsensfähig erachtet. Ein anderer Punkt: Die Biosphären-Kommunen haben sich erfolgreich beim Modellprojekt "100 Prozent Klimaschutz" beworben.

Alle Kommunen? Nein, Mandelbachtal macht (bislang) nicht mit, weil es negative Folgen befürchtet. Die Umweltministerin wird auch in diesem Zusammenhang nicht laut, aber dennoch deutlich. Sie hoffe auf ein "konsistentes Bild der Biosphäre. Klimaschutzparzellen gehen nicht."

So ringt die Biosphäre mit ihren sieben beteiligten Städten und Gemeinden zwischen Homburg, Gersheim, Kleinblittersdorf und St. Ingbert um eine gemeinsame Ausrichtung. Und das Ministerium scheint entschlossen, das Heft des Handelns behutsam in die Hand zu nehmen. In Sachen Rahmenkonzept haben die Beteiligten in öffentlicher Veranstaltung jüngst eine "Lenkungsgruppe" gebildet, das Ministerium sei federführend, sagt Holger Zeck, der im Umweltministerium für das Thema zuständig ist. Nun geht es also an die Kärrnerarbeit, das Fundament der Bliesgau-Biosphären-Idee zu gießen. > Bericht folgt

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