Mehr als nur Apfelsaft

Homburg/Saarpfalz-Kreis · Welchen Weg geht das Biosphärenreservat Bliesgau in den kommenden Jahren? Die Antwort auf diese Frage ist wichtig, denn davon hängen auch die Fördermittel ab. Jetzt wurde ein Rahmenprogramm für künftige Biosphären-Schwerpunkte öffentlich vorgestellt.

. Außer Apfelsaft nichts gewesen? Das Biosphärenreservat Bliesgau wurde im Mai 2009 von der Unesco anerkannt, doch es genügt nicht, sich das Etikett "Biosphärenregion" anzukleben. Nein, die Ziele des Biosphärenreservates müssen als Planungsgrundlage schriftlich in einem sogenannten Rahmenkonzept aufgelistet werden.

Über 600 Unesco-Biosphärenreservate gibt es weltweit, 15 davon in Deutschland. Jedes dieser Gebiete hat in seinem Antrag zur Aufnahme in das weltweite Netzwerk beschrieben, welchen Beitrag es als "Modellregion für nachhaltige Entwicklung" im Weltnetz der Unesco-Biosphärenreservate leisten kann. Dies wird in dem besagten Rahmenkonzept niedergelegt.

Nun ist dieses Rahmenkonzept für die Biosphäre fertig und wurde mit einer Auftaktveranstaltung am vergangenen Montag im Kulturhaus in Gersheim offiziell vorgestellt. In der dreistündigen Veranstaltung stellten das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, der Biosphärenzweckverband Bliesgau und die Lokale Aktionsgruppe Biosphärenreservat Bliesgau die bisher geleisteten Vorarbeiten sowie die nächsten Schritte vor und beantworteten die Fragen der Teilnehmer. Mit dem Konzept, so sagte Umweltministerin Anke Rehlinger, seien die Weichen für die Weiterentwicklung des Biosphärenreservates in den nächsten zehn bis 15 Jahren gestellt worden.

Es werde beschrieben, "wie wir die Entwicklung unserer Modellregion gestalten möchten". Auf welche Schwerpunkte soll sich das Biosphärenreservat in den kommenden Jahren vor dem Hintergrund der Unesco-Kriterien und des Anerkennungsantrages konzentrieren? Welche Projekte sind geeignet, um diese Ziele zu erreichen? Wie setzen wir diese Projekte gemeinsam um? "Auf all diese Fragen möchten wir gemeinsam mit der Region Antworten finden", sagte Ministerin Rehlinger. Der Verbandsvorsteher Stephan Strichertz ließ noch einmal Revue passieren, was das Biosphärenreservat und seine Akteure in der Region bisher alles erreicht haben. Das Spektrum reichte vom Bliesgau-Apfelsaft über das Ökologische Schullandheim Spohns Haus bis zum Partnerbetriebe-Netzwerk, "Fahrtziel Natur" und dem Masterplan 100 Prozent Klimaschutz. Regionalmanager Torsten Czech und die Vorsitzende der Lokalen Aktionsgruppe Biosphärenreservat Bliesgau (LAG), Doris Gaa, stellten die bisherige erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Biosphärenreservat vor und gaben einen Ausblick auf die Möglichkeiten der kommenden Förderperiode, bei der auch EU-Mittel zur grenzüberschreitenden Regionalentwicklung lockergemacht werden können.

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Auf einen BlickDas Rahmenkonzept, das gemäß der nationalen Anerkennungskriterien für Unesco-Biosphärenreservate zu erstellen ist, dient der weiteren Konkretisierung der Ziele des Biosphärenreservates. In ihm wird beschrieben, wie in den kommenden Jahren die Entwicklung des Biosphärenreservates als "Modellregion für nachhaltige Entwicklung" gestaltet werden soll. Auf welche Schwerpunkte soll sich das Biosphärenreservat künftig konzentrieren? Welche Projekte sind geeignet, um diese Ziele zu erreichen? Wie werden sie umgesetzt? Auf all diese Fragen sollen gemeinsam mit den Bürgern Antworten gefunden werden. maa

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