Höllengraben bekommt Förderpreis

Homburg/Niederwürzbach. "Ich bin sehr, sehr begeistert, was Sie hier schon vollbracht haben. Und ich bin überwältigt von der großen Gastfreundschaft", lobte Margret Brahms die Biosphärenregion Bliesgau

Homburg/Niederwürzbach. "Ich bin sehr, sehr begeistert, was Sie hier schon vollbracht haben. Und ich bin überwältigt von der großen Gastfreundschaft", lobte Margret Brahms die Biosphärenregion Bliesgau. Gleich zwei Gremien hatten die Biosphäre Bliesgau zum Tagungsort gewählt, einmal die Arbeitsgemeinschaft der Biosphärenreservate, deren Sprecherin Margret Brahms ist; zum anderen die Deutsche Unesco-Kommission, die alle Unesco-Projekte wie etwa Biosphären oder die Weltkulturerben betreut und evaluiert. Alle Teilnehmer waren von der Region angetan und lobten übereinstimmend Gastfreundschaft ebenso wie die Organisation durch den Biosphären-Zweckverband. Die saarländische Landesregierung will das Projekt jedenfalls weiter voranbringen: "Eines unserer wichtigsten Naturschutzprojekte im Saarland ist die Weiterentwicklung des Biosphärenreservates Bliesgau", so die saarländische Umweltministerin Anke Rehlinger auf der Pressekonferenz.

Biosphärengeschäftsführer Walter Kemkes sowie der Verbandsgeschäftsführer Stephan Strichertz freuten sich natürlich über das große Lob. Aber es gab auch handfeste Ergebnisse auf der Pressekonferenz zu vermelden. Zum einen hatte das MAB-Nationalkomitee (Man and Biosphere, also Mensch und Biosphäre) ein Positionspapier zur Nutzung von Windkraft und Biomasse in Biosphärenreservaten verabschiedet. Martin Waldhausen vom Nationalkomitee erläuterte, dass damit Handreichungen erstellt seien, die den Biosphärenreservaten auch Planungssicherheit ermöglichten. Aber es gab auch noch einen Preis: Neben vier anderen Projekten in weiteren deutschen Biosphäreregionen hatte das Deutsche Unesco-Komitee auch im Biosphärenreservat Bliesgau ein förderungswürdiges Projekt ausgemacht. Im Beeder Bruch ("Höllengraben") werden altarmähnliche Flutmulden ausgebaut. Da sich der Lauf der Blies im letzten Jahrhundert stark verändert hat, fließt sie deutlich schneller, als das natürlich der Fall wäre. Um die Artenvielfalt zu erhöhen und die Wasserqualität zu verbessern werden durch dieses Projekt flache Mulden auf der Gemarkung Homburg-Beeden weiter verbessert, die dann ähnlich wie Altarme fungieren. So können sich wieder Tierarten ansiedeln, die in der ausgebauten Blies keine Lebensräume mehr finden. Das Projekt wird von Danone-Waters (Evian, Volvic) mit gut 22 000 Euro gefördert. Die Initiatoren bedankten sich bei der Stadt Homburg und dem Saarpfalz Kreis für die bisherige Unterstützung und freuten sich über die Förderung. Raimund Konrad, Beigeordneter der Stadt Homburg sagte zu, das Projekt auch weiterhin zu unterstützen, schließlich wirke sich dies auch auf den Fremdenverkehr aus. Bemerkenswert sei an diesem Projekt, dass es auf eine Privatinitiative zurückgehe. In diese Richtung zielt auch das Konzept im Umweltministerium: Man will ein Rahmenkonzept für die Biosphäre erstellen. "Wir werden Projekte, die hier bereits entwickelt wurden, zusammenführen. Bei der Erarbeitung des Rahmenkonzeptes wollen wir Bürger, lokalen Akteure, Kommunen und andere einbinden", unterstrich die Ministerin. ers

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