Aus Schrott entstehen Kunstwerke

Hasborn-Dautweiler · Im Rahmen der Kunstausstellung „Von der Wertigkeit des Wertlosen“ finden im Hasborner Wertstoffzentrum verschiedene Kreativkurse statt. Teilnehmer können unter professioneller Anleitung lernen, aus weggeworfenen Materialien künstlerische Kreationen zu gestalten.

 Aus Dingen, die eigentlich entsorgt werden sollten, entsteht Kunst. Foto: sara

Aus Dingen, die eigentlich entsorgt werden sollten, entsteht Kunst. Foto: sara

Foto: sara

Leere Joghurtbecher, durchlöcherte Metallplatten oder durchgebrannte Glühlampen - Gegenstände, die normalerweise im Müll oder Altcontainer landen würden. Doch bei den Workshops im Hasborner Wertstoffzentrum zeigte Kursleiterin Karin Mansmann den Teilnehmern, dass aus Schrott auch wahre Kunstwerke entstehen können. "Weggeworfene Gegenstände, die niemand mehr braucht eignen sich hervorragend zum Basteln und Bauen. Man hat keinen großen finanziellen Aufwand und kann einfach ausprobieren", erklärte Karin Mansmann, die auch Workshops für Kinder gibt. Die freiberufliche Künstlerin ist der Meinung, dass sich die kreative Gestaltung mit Müll besonders gut für Kunstneulinge eignet, denn kaputt machen könne man bei der Arbeit mit Schrott ohnehin nichts.

Drei Kreativkurse hat Mansmann während der Ausstellung, die den Namen "Von der Wertigkeit des Wertlosen" trägt, schon angeboten. Der vierte Kurs wird am 29. Juni, dem letzten Tag der Ausstellung, stattfinden. In allen Kursen haben die Teilnehmer nur mit Materialien gearbeitet, die sie auf dem Wertstoffhof gefunden haben. Während in den beiden ersten Kursen die Gestaltung hauptsächlich mit Papier, leeren Flaschen und Holz im Mittelpunkt stand, legte der dritte Workshop den Focus auf alles Weggeworfene.

Um in Halogenlampen Augen zu erkennen, Flügel aus Metallresten zu bauen oder einen Holzrahmen mit Schrott zu dekorieren ist vor allem eines gefragt: jede Menge Kreativität. "Kreativität ist eine Eigenschaft, die man üben oder besser gesagt ausbauen kann," meinte Mansmann. So beobachtete sie, dass auch Teilnehmer, die nie wirklich etwas mit Kunst am Hut hatten, im Laufe des Kurses schon Fortschritte zeigten. "Eine Frau meinte nach dem Kurs zu mir, dass sie ihr Kunstwerk nicht zu Hause aufhängen würde, ihr aber die Gestaltung unendlich viel Freude bereitet hätte," dieses Beispiel so Mansmann zeige, dass die Arbeit an sich wichtiger sei als das Ergebnis.

Dem stimmte auch Doris Weber zu. Sie hat sich entschlossen an dem Workshop teilzunehmen, da sie besonders gerne mit recyclebaren Materialien arbeitet. "Die Sicht auf Dinge, die wir wegwerfen ändert sich mit der Zeit," so die Künstlerin. Doris Weber, die selbst Kreativkurse leitet, hat in dem Workshop ein Insekt aus Schrott gebaut. "Zuerst sah ich die beiden durchlöcherten Metallteile, die erinnerten mich sofort an Flügel. Der Rest ergab sich dann nach und nach", erklärte sie.

Marion Bexten bastelte einen Holzrahmen, dessen Inneres sie aus Müll gestaltete. Sie hat zwar Architektur studiert, ist aber eher unerfahren, was diese Art von Kunst betrifft. "Ich hatte Lust in meiner Freizeit mal etwas Kreatives zu machen, deshalb habe ich mich für den Kunstkurs angemeldet." Ob sie den Rahmen letztendlich wirklich in ihrer Wohnung aufhängt, wusste Marion Bexten noch nicht: "Erst mal abwarten, wie das Ganze aussieht, wenn es fertig ist."

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