Regionalverband organisiert Nachhilfe

Regionalverband · Auch arme Kinder sollen bei Bedarf Nachhilfe bekommen, ohne dass ihre Eltern unangenehme Fragebogen ausfüllen müssen. Das dachte sich die Verwaltung des Regionalverbandes und gründete deshalb ihre Agentur für Lernförderung.

Bei der Diskussion um die nicht abgerufenen Mittel aus dem Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes standen vor allem die bürokratischen Hürden im Bereich der individuellen Lernförderung in der Kritik.

Auch Regionalverbandsdirektor Gillo kritisierte die Anträge, die Eltern, die Hartz IV bekommen, für den Nachhilfeunterricht ihrer Kinder beim Jobcenter stellen müssen.

Um diese bürokratischen Hürden abzubauen, hat der Regionalverband bereits im vergangenen Jahr die Agentur für Lernförderung (AfL) gegründet und behutsam weiter ausgebaut.

Gillo: "Der Regionalverband hat ein effizientes Modell auf den Weg gebracht, das die Lernförderung direkt an den Schulen etabliert und Lehrer sowie Eltern bei der Prozedur der Antragstellung deutlich entlastet."

Das Konzept der Agentur für Lernförderung stellte Gillo jetzt an der Gemeinschaftsschule Rastbachtal zusammen mit Schulleiterin Ulrike Kleer vor. Die Agentur für Lernförderung stellt zusammen mit den Lehrern den Bedarf an Förderunterricht fest und leitet die Anträge an das Jobcenter weiter.

Nach Bewilligung werden leistungsmäßig homogene Kleingruppen in den Förderfächern zusammengestellt. Gillo: "Die jährlichen Kosten von etwa 125 000 Euro werden aus dem Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes für dieses Projekt bereitgestellt und sind gut investiertes Geld in die Zukunft unserer Schüler. Das Projekt trägt in erheblichem Maße dazu bei, die Quote von Jugendlichen ohne Schulabschluss zu verringern." Insgesamt organisiert die AfL derzeit Förderunterricht für über 500 Schüler an elf Gemeinschaftsschulen im Regionalverband.

Seit April 2013 finden monatlich rund 600 Unterrichtsstunden statt, gegeben von einem Pool von rund 80 Dozenten, darunter aktive oder pensionierte Fachlehrer und VHS-Dozenten.

Die AfL engagiert die Dozenten und bezahlt ihre Honorare, sie überwacht die Unterrichtsqualität - und rechnet mit dem Jobcenter ab. Organisatorisch gehört die AfL zur Volkshochschule (VHS) des Regionalverbandes.

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