Aus für den St. Wendeler Mountainbike-Marathon

St. Wendel. Nichts ist perfekt - selbst in St. Wendel nicht. So konnten Bürgermeister Klaus Bouillon und sein Team am Sonntag nicht verhindern, dass unmittelbar nach der Zieldurchfahrt des neuen Weltmeisters Alban Lakata ein kurzer Regenschauer einsetzte

 Es geht aufwärts: Das Männerfeld strampelt sich am berühmt-berüchtigten Kniebrecher ab. Links: Lokalmatadorin Silke Schmidt bei der Wasserdurchfahrt in Marth. Sie wurde 18. bei der WM. Foto: B & K

Es geht aufwärts: Das Männerfeld strampelt sich am berühmt-berüchtigten Kniebrecher ab. Links: Lokalmatadorin Silke Schmidt bei der Wasserdurchfahrt in Marth. Sie wurde 18. bei der WM. Foto: B & K

St. Wendel. Nichts ist perfekt - selbst in St. Wendel nicht. So konnten Bürgermeister Klaus Bouillon und sein Team am Sonntag nicht verhindern, dass unmittelbar nach der Zieldurchfahrt des neuen Weltmeisters Alban Lakata ein kurzer Regenschauer einsetzte. Aber der zehnminütige Guss war dann auch schon so ziemlich das Einzige, das bei der Mountainbike-Marathon-Weltmeisterschaft am Sonntag in St. Wendel nicht optimal lief."Ich bin sehr zufrieden, es ist alles top gelaufen", zog St. Wendels Bürgermeister kurz vor der Siegerehrung ein erstes Resümee. "Es hat keine größeren Verletzungen gegeben, wir konnten mit dem tollen Publikum ein bisschen Heimspiel-Atmosphäre für die deutschen WM-Starter schaffen", sagte Bouillon und strahlte. Besonders freute ihn der zweite Platz von Sabine Spitz, die sich unter dem tosenden Applaus der Zuschauer nach 4:35,43 Stunden zum wiederholten Male eine Medaille auf ihrer "Hausbahn" sichern konnte (wir berichteten).Dennoch wird es keinen weiteren Mountainbike-Marathon in St. Wendel mehr geben. "Wir waren einer der ersten in Deutschland, die 1994 einen Mountainbike-Marathon organisiert haben", blickt der St. Wendeler Bürgermeister Klaus Bouillon zurück. Damals auch gegen eine Reihe von Widerständen. Mittlerweile gebe es allein in Deutschland mehrere Hundert dieser Marathons. Die Folge: Die Teilnehmerzahlen gehen zurück.Daran ändert auch nicht der gute Zuspruch von 1100 Hobby- und Lizenzfahrern beim Mountainbike-Marathon. Alleine 400 hatten sich noch kurzfristig angemeldet. Ein positiver Effekt der WM. Denn die 107,9 Kilometer lange Strecke mussten auch die 170 Spitzenfahrer aus 31 Nationen bewältigen.Positiv auch die Zuschauerzahlen von etwa 7000. Im Vorfeld war die Stadt nur von 2000 bis 3000 Zuschauern ausgegangen, da der Mountainbike-Marathon wegen der langen Strecke kein Publikumsrenner ist. Die unerwartet große Zahl an Besuchern ist wohl auch der Weltmeisterschaft geschuldet und würde beim nächsten normalen Marathon nicht mehr erreicht.Deshalb ist für den Bürgermeister klar: "Eine Steigerung zur Weltmeisterschaft gibt es nicht." Und weiter: "Wenn es am schönsten ist, dann soll man aufhören." Der Mountainbike-Marathon ist laut Bouillon die arbeitsintensivste Großveranstaltung der Stadt. 107 Kilometer Strecke müssen vorbereitet und betreut werden. 400 Helfer aus 24 Vereinen und 100 Mitarbeiter der Stadt waren am Sonntag dabei. Aber weil der Marathon keine Menschenmassen anziehe, sei es auch immer schwerer, Sponsoren zu gewinnen. Der Bürgermeister: "Die Finanzierung wird stets schwieriger." Das Defizit sei zu hoch. Er geht davon aus, dass von den Kosten von etwa 190 000 Euro etwa 70 000 bis 80 000 Euro an der Stadt hängen bleiben. Deshalb wird sich die Stadt von diesem Marathon verabschieden. St. Wendel bleibe aber Radsportstadt: So gibt es am letzten Januar-Wochenende des kommenden Jahres schon wieder eine Weltmeisterschaft - wie schon 2005 im Querfeldeinfahren. Da werden etwa 30 000 Besuchern erwartet.Darüber hinaus will Bouillon in den kommenden Jahren wieder eine Europameisterschaft im Mountainbike nach St. Wendel holen. Die Fühler streckte er schon bei der WM am Wochenende aus. vf/tog

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