Fahrradclub Saar fordert bessere Radwege ADFC fordert Lückenschluss im Radwegenetz

Saarbrücken · Fahrrad-Club sieht gute Ansätze bei Ministerin Rehlinger, mehr Bürger auf den Radsattel zu bringen.

 Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club im Saarland hat einen Forderungskatalog an die Landesregierung gestellt.

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club im Saarland hat einen Forderungskatalog an die Landesregierung gestellt.

Foto: dpa/Lennart Stock

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) im Saarland hat zur Jahreswende einen Forderungskatalog an die CDU/SPD-Landesregierung veröffentlicht. Im Fokus steht eine Verbesserung des Radwegenetzes und eine optimierte Verbindung von Rad-Schiene-Bus. Denn das Saarland solle es schaffen, die „rote Laterne“ abzugeben, die es im Vergleich mit den anderen Bundesländern seit Jahren trägt. Nirgendwo in Deutschland fahren so wenige Bürger im Alltag zur Arbeit, zu den Ausbildungsstätten, zum Einkaufen oder zu Freizeit-Aktivitäten mit dem Rad.

„Fahradfahrer haben es nicht ganz leicht im Saarland. Das weiß jeder, der hierzulande seine alltäglichen Wege mit dem Fahrrad zurücklegt.“, erklärte Saar-ADFC-Chef Thomas Fläschner. Es sei aber „erklärtes Ziel“ der CDU/SPD-Landesregierung, die rote Laterne im Vergleich der Bundesländer abzugeben. Fläschners Jahres-Bilanz für 2019, ob man diesem Ziel ein Stück nähergekommen ist, fällt leicht positiv aus: „Das Glas ist halb voll, nicht halb leer“, sagte Fläschner.

Auf der Habenseite verbucht der Verein, der sich als Interessenvertretung der Alltags- und Freizeit-Radfahrer versteht, dass Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD) mit ihrer „Rad-Strategie“ erstmals ein durchdachtes Konzept erstellt und dieses auch finanziell und personell unterfüttert habe. „Mittlerweile lassen einige saarländische Kommunen wie zum Beispiel Neunkirchen und St. Ingbert mit großzügiger Unterstützung des Landes neue Radverkehrskonzepte erstellen. Das stimmt hoffnungsfroh“, betonte Fläschner. Diese Konzepte könnten jedoch schnell in Verwaltungsschubladen verschwinden, warnt der ADFC-Chef. „Diese Situation hatten wir Mitte der 1990er Jahre. Damals wurden über 30 Radverkehrskonzepte erstellt, umgesetzt wurde – von Ausnahmen abgesehen – fast nichts“, so Fläschner.

Es gebe leider einige Negativ-Beispiele: Sowohl in St. Ingbert als auch in Homburg seien seit langem existierende und funktionierende Radwege in Parkplätze für Autos umgewandelt worden. „Wenn eine Rathausspitze so agiert, kann sie sich auch das Geld für Radverkehrskonzepte schenken“, so Fläschner. Er setzt deshalb auf die Bürger, die den „notwendigen Druck auf die Politik“ aufbauen müssten.

Der ADFC Saar hofft, dass in vielen Kommunen die Bürger in die Radverkehrsplanung eingebunden werden. Fläschner verweist auf Saarbrücken, Homburg und Merzig, wo sich die Verwaltung regelmäßig mit dem ADFC und anderen Gruppen treffe und Mängel, aber auch neue Ideen und Vorhaben diskutiere. Ein sehr großes Problem sei das Falschparken auf Geh- und Radwegen. „Das ist ein absolut asoziales Verhalten, gegen das die Verwaltungen und die Polizei dringend schärfer vorgehen müssen“, forderte Fläschner.

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