26 822 Menschen suchen einen Job

Regionalverband. Im Juni waren im Regionalverband 14 723 Frauen und Männer als arbeitslos registriert, 188 mehr als im Mai. Die Arbeitslosigkeit lag damit aber weiter unter dem Vorjahresniveau (minus 200 oder 1,3 Prozent)

Regionalverband. Im Juni waren im Regionalverband 14 723 Frauen und Männer als arbeitslos registriert, 188 mehr als im Mai. Die Arbeitslosigkeit lag damit aber weiter unter dem Vorjahresniveau (minus 200 oder 1,3 Prozent). Die Zahl aller Arbeitsuchenden, dazu gehören auch Personen, die in einem Arbeitsverhältnis stehen und sich verändern möchten, ist um 193 auf 26 822 gestiegen (Definitionen siehe Stichwort). Die Arbeitslosenquote betrug 9,0 Prozent (Vorjahr 9,1 Prozent)."Unabhängig von leichten Schwankungen in der Arbeitskräftenachfrage lässt sich feststellen, dass bei den Angeboten an Arbeitsstellen immer höhere Anforderungen an die Qualifikation gestellt werden", sagt Hans-Hartwig Felsch, Chef der Agentur für Arbeit Saarland.

Im Juni meldeten sich im Regionalverband Saarbrücken 971 Personen arbeitslos, die zuvor eine Stelle hatten, während 816 wieder einen Arbeitsplatz fanden. Die Zahl der arbeitslosen Frauen stieg um 111 auf 6803, die der Männer um 77 auf 7920. Im Vergleich zum Mai stieg die Zahl der jungen Arbeitslosen unter 25 Jahren um 146 auf 1403, noch deutlicher fällt der Anstieg zum Vorjahresmonat aus. Dieser Zuwachs betrug sogar 17,5 Prozent.

Bei den 50- bis unter 65-Jährigen waren 4269 Personen arbeitslos gemeldet. Das sind 46 weniger als im Vormonat und 90 weniger als vor einem Jahr. Die Anzahl der Menschen, die bereits länger als ein Jahr ohne Beschäftigung sind, blieb im Vergleich zum Mai nahezu gleich: 5673 Arbeitslose, 2,9 Prozent mehr als im Juni 2011.

Die Zahl der arbeitslosen Menschen in der Arbeitslosenversicherung (SGB III) ist gegenüber dem Vormonat um 133 auf rund 3.254 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich ein Anstieg um 5,2 Prozent.

Demgegenüber ist die Zahl der Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) um 55 auf 11.469 gestiegen, was einen Rückgang gegenüber Juni 2011 um 3,0 Prozent bedeutet.

Arbeitsagentur und Jobcenter erfuhren im Juni von 770 neuen offenen Stellen. Das waren 180 weniger als im Mai und 16,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. Am Monatsende waren noch 2793 offene Stellen gemeldet. Eine sehr hohe Nachfrage bestand im Dienstleistungsbereich, im Handel, im Baugewerbe sowie im Gesundheits- und Sozialwesen.

Lehrstellenzahl sinkt

Die Zahl der Jugendlichen, die eine duale Ausbildung absolvieren wollen, ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. In den vergangenen neun Monaten haben 2388 junge Frauen und Männer die Arbeitsagentur Saarbrücken bei der Suche nach einer betrieblichen Ausbildungsstelle eingeschaltet, 105 oder 4,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Allerdings konnte beim Angebot an Ausbildungsstellen das Vorjahresniveau nicht gehalten werden.

Die Betriebe meldeten der Agentur für Arbeit von Oktober 2011 bis Juni 2012 insgesamt 2.293 Stellen, 73 oder 3,1 Prozent weniger als vor Jahresfrist.

"Im Juni waren noch 766 Bewerberinnen und Bewerber ohne Ausbildungsstelle. Bei 917 Ausbildungsstellen ist das Auswahlverfahren noch nicht abgeschlossen. Interessierte und motivierte Jugendliche haben gute Chancen, zum Ausbildungsbeginn im Sommer eine Ausbildungsstelle zu finden", berichtet Hans-Hartwig Felsch. "Auch Jugendliche, die bereits in den Vorjahren die Schule beendet und bisher noch erfolglos gesucht haben, sollten sich bei der Arbeitsagentur melden und zugreifen". ole

Stichwort

Arbeitslose und Arbeitsuchende sind Begriffe, die in der Sprache der Bundesagentur für Arbeit eine genau definierte Bedeutung haben - und diese Bedeutung unterscheidet sich stark von dem, was die Bürger darunter verstehen.

Als Arbeitslose bezeichnet die Agentur Leute, die keinen Job haben, sich bei der Agentur als "arbeitsuchend" gemeldet haben und ihr dauernd nachweisen, dass sie ständig Bewerbungen verschicken und Vorstellungsgespräche haben.

Als Arbeitsuchende bezeichnet die Agentur erstens die Gruppe der Arbeitslosen; zweitens Leute, die nur noch ihre Kündigungsfrist abarbeiten; drittens Leute, die als Selbstständige Geld verdienen, aber eine Anstellung suchen; viertens Leute, die Hartz-IV vom Jobcenter beziehen und dort als "erwerbsfähige Hilfebedürftige" eingestuft sind.

Spricht die Agentur für Arbeit also von Arbeitslosen, dann meint sie ausschließlich Menschen, die gemäß der Agenturvorschrift nachweislich konsequent Arbeit suchen. Sonst gibt ihnen die Agentur für Arbeit kein Geld.

Unterbeschäftigt sind laut Agentur erstens die "registrierten Arbeitslosen", zweitens "Teilnehmer an bestimmten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen", drittens "die Nutzer von vorruhestandsähnlichen Regelungen". fitz

Auf einen Blick

Termine bei der Berufsberatung unter Tel. (0 18 01) 55 51 11 (Festnetz 3,9 ct/min; Mobilfunk max. 42 ct/min), beim Berufsberater in der Schule oder vor Ort bei der Arbeitsagentur.

Wer freie Lehrstellen melden möchte, tue das beim Arbeitgeber-Service tun, Tel. (0 18 01) 66 44 66 (Festnetz3,9 ct/min; Mobilfunkpreise höchstens 42 ct/min). red

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