Wie die Polizei schilderte, hatte ein Unbekannter die Röhre einfach neben den Altglas-Containern in Köllerbach abgestellt. Der Schüler, der sich offenbar der Gefahr nicht bewusst war, schlug mit einem Gegenstand gegen die Röhre, wobei sie zerbarst und seinen Finger "anzog", wie er berichtete. Das Kind wurde umgehend ins Saarbrücker Winterberg-Krankenhaus gebracht - und zwar zusammen mit dem abgetrennten Fingerglied. Mehrere Passanten hatten sich an der Suche danach beteiligt. Ein Polizeibeamter fand den Finger schließlich in der Bildröhre.

Ob es den Klinik-Ärzten gelungen ist, dem Jungen das Fingerglied wieder anzunähen, war bis gestern nicht bekannt. Die Polizei ermittelt nun, wer die Bildröhre der Marke Nokia neben dem Container abgestellt hat.

Wer ausrangierte technische Geräte wie Fernseher oder Computer einfach irgendwo abstellt, macht sich strafbar. Elektronik-Schrott muss bei den Wertstoffsammelstellen entsorgt werden.

Hinweise zur illegal entsorgten Bildröhre am Fresagrandinaria-Platz bitte an die Polizei im Köllertal, Tel. (06806) 9100.

Auf einen Blick

Bei einer Implosion entlädt sich der Druck, im Gegensatz zur Explosion, nach innen. Innerhalb einer Bildröhre herrscht ein Vakuum vor, der Luftdruck ist also viel geringer als in der Umgebungsluft. Wird die Bildröhre zerstört, werden Dinge aus dem Umfeld der Röhre schlagartig in deren Inneres gesogen. Für einen Außenstehenden kann dies dennoch wie eine Explosion aussehen, da die Glasscherben der Bildröhre bei der Implosion mit solcher Wucht gegeneinander stoßen, dass sie gleich wieder nach außen geschleudert werden. mr