DRK richtet Wohnungen für Flüchtlinge her Schrauben, Bohren, Hämmern — und Warten

Zweibrücken · Das DRK richtet in der Canada-Siedlung für die zu erwartenden Flüchtlinge aus der Ukraine Wohnungen ein. DRK-Chef Hans Prager rechnet damit, dass bereits nächste Woche die ersten Zimmer benötigt werden.

 In vier Blocks in der Ontariostraße richtet das DRK Wohnungen für bis zu 120 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine ein. Links: Die beiden DRK-Helfer Noah Zeiter und Jan-Eric Reitnauer beim Zusammenbau eines Stockbettes. Rechts: Der Unternehmer Wolfgang Zinkmann installiert im Auftrag des Sozialamtes Elektoherde und Waschmaschinen in den Wohnungen. 

In vier Blocks in der Ontariostraße richtet das DRK Wohnungen für bis zu 120 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine ein. Links: Die beiden DRK-Helfer Noah Zeiter und Jan-Eric Reitnauer beim Zusammenbau eines Stockbettes. Rechts: Der Unternehmer Wolfgang Zinkmann installiert im Auftrag des Sozialamtes Elektoherde und Waschmaschinen in den Wohnungen. 

Foto: Mathias Schneck

„Bereit sein ist alles“, heißt es in Shakespeares „Hamlet“. Diese Weisheit trifft auf vieles im Leben zu. Auch das DRK in Zweibrücken handelt nach diesem Motto. Und legt derzeit mächtig Hand an, um bereit zu sein, wenn womöglich eine größere Zahl an Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine in der Rosenstadt eintreffen wird.

Wie der Merkur in der Freitagausgabe berichtete, sind bislang offiziell rund 300 Flüchtlinge in Zweibrücken eingetroffen. Die allermeisten kommen bei Verwandten und Bekannten unter. Noch ist die Lage entspannt. Aber die weitere Entwicklung sei kaum abzuschätzen, sagt Hans Prager, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Südwestpfalz.

Wenn die geplanten Hilfskorridoren, deren Einrichtung die Ukraine und Russland grundsätzlich vereinbart haben, tatsächlich geöffnet sind, dürften die Flüchtlingszahlen wohl deutlich ansteigen, schätzt Prager. Natürlich wird nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel eine Verteilung auf die Kommunen in der Republik vorgenommen. Aber es gilt doch, die Hausaufgaben zu machen.

Aus diesem Grund wird derzeit in der Ontariostraße in der Canada-Siedlung in vier Gebäuden geschraubt, gebohrt und gehämmert, Einzelbetten werden aufgestellt, Stockbetten zusammengebaut.

Die beiden DRK-Ehrenamtler Noah Zeiter und Jan-Eric Reitnauer haben alle Hände voll zu tun, Schritt für Schritt richten sie die Wohnungen ein. Das tun die beiden Helfer nach der Schule; Zeiter, 18, ist Schüler am Hofenfels-Gymnasium und Reitnauer, 19, ist Schüler an der Berufsschule. Jeden Tag werden einige Betten aufgebaut.

Der Unternehmer Wolfgang Zinkmann richtet derweil im Auftrag des Sozialamtes Elektroherde und Waschmaschinen in den Wohnblocks ein.

Sobald die Wohnungen eingerichtet sind, heißt es dann: Abwarten. Vielleicht könnten die 120 Plätze in den Gebäuden schneller belegt sein, als gedacht. „Wir haben natürlich auch noch die Häuschen auf dem Flugplatz im Hinterkopf“, sagt Prager hierzu.

Wie berichtet, gehören diese mittlerweile der Bundespolizei. Stadt und DRK haben bereits beide darauf aufmerksam gemacht, dass der Bund gefragt wäre, diese zu „ertüchtigen“, so dass sie von Flüchtlingen bezogen werden könnten.

Braucht das DRK eigentlich aktuell Spenden? Prager sagt, er würde gerne mit einem Aufruf warten, bis die ersten Flüchtlinge die Zimmer in der Canada-Siedlung bezogen haben. „Dann wissen wir genau, was wir an Kinderbetten, Hochstühlen, Spielzeug, Teppichen oder anderem brauchen.“

 In vier Blocks in der Ontariostraße richtet das DRK aktuell Wohnungen für bis zu 100 Kriegsflüchtlinge ein. Das Foto zeigt die beiden DRK-Ehrenamtler Noah Zeiter und Jan-Eric Reitnauer beim Zusammenbau eines Stockbettes sowie den Unternehmer Wolfgang Zinkmann, der im Auftrag des Sozialamtes Elektoherde und Waschmaschinen in den Wohnungen installiert (Bulk-Import). Foto: Mathias Schneck

In vier Blocks in der Ontariostraße richtet das DRK aktuell Wohnungen für bis zu 100 Kriegsflüchtlinge ein. Das Foto zeigt die beiden DRK-Ehrenamtler Noah Zeiter und Jan-Eric Reitnauer beim Zusammenbau eines Stockbettes sowie den Unternehmer Wolfgang Zinkmann, der im Auftrag des Sozialamtes Elektoherde und Waschmaschinen in den Wohnungen installiert (Bulk-Import). Foto: Mathias Schneck

Foto: Mathias Schneck
 Blick auf einen der vier Wohnblöcke in der Canada-Siedlung von außen.  Fotos: Mathias Schneck

Blick auf einen der vier Wohnblöcke in der Canada-Siedlung von außen. Fotos: Mathias Schneck

Foto: Mathias Schneck

Apropos Hilfe: Der DRK-Helfer rät weiterhin davon ab, in Eigenregie Hilfskonvois in Richtung Ukraine zu unternehmen. „Material ist vor Ort ausreichend da.“ In Polen gebe es Lager für Feldbetten, die Bestände seien gut. Entscheidend sei, die Hilfen zu koordinieren. Prager sagt, sein Kreisverband habe zwei Krankenwagen und einen Rettungswagen, die entbehrt werden könnten, gemeldet. „Aber sie wurden bislang nicht abgerufen.“

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