Rosengarten Zweibrücken Vorwiegend gute Noten für Herbst- und Gartenmarkt

Zweibrücken · Wäre das Wetter besser gewesen, hätte man wegen des Hygienekonzeptes Leute am Rosengarten-Eingang abweisen müssen.

 Der Besucherstrom beim Herbst- und Gartenmarkt im Rosengarten wurde auf einen Rundweg geschickt.

Der Besucherstrom beim Herbst- und Gartenmarkt im Rosengarten wurde auf einen Rundweg geschickt.

Foto: Sebastian Dingler

Der diesjährige Herbst- und Gartenmarkt im Rosengarten erzeugte bei Publikum und Standbetreibern gemischte Gefühle. Einerseits waren die Händler froh, dass der Markt überhaupt stattfinden konnte. Das schlechte Wetter sorgte allerdings für eher schwache Umsätze. 1100 Besucher kamen am verregneten und windigen Samstag, etwa 2000 am trockeneren Sonntag.

Der Herbstmarkt ist im Rosengarten normalerweise der zweite Markt im Jahr. Doch der Rosengartenmarkt im Juni musste dieses Jahr wegen Corona ausfallen. Dass der Herbstmarkt stattfinden konnte, lag am guten Hygienekonzept und vor allem auch an der möglichen Realisierbarkeit: Während Märkte in Innenstädten erstmal Zäune und Einlasskontrollen bräuchten, ist das beim Rosengarten sowieso schon gegeben. Außerdem sorgten zwei Besonderheiten dafür, dass kein Gedränge entstand beim Herbstmarkt: Die Besucher wurden in einer Einbahnstraße an allen Ständen vorbeigeleitet. Und: Kontrolleure an den Ein- und Ausgängen bedienten eine App, mit der die gerade anwesenden Besucher gezählt wurden: Mehr als 500 Leute gleichzeitig waren nicht erlaubt.

Diesem Umstand spielte das schlechte Wetter in die Karten, denn bei Sonnenschein wäre diese Zahl wohl schnell erreicht worden, Besucher hätten dann abgewiesen werden müssen. „Normalerweise haben wir an die 8000 Besucher an beiden Tagen“, sagte der Verwaltungsleiter des Rosengartens, Daniel von Gyldenfeldt. Es hätten dieses Mal nur die samstäglichen Schönwetter-Spaziergänger gefehlt. So konnte der Markt problemlos durchgeführt werden.

Von den Verkäufern hörte man Unterschiedliches. Knut Desgranges aus Homburg, auf die Pflanzengattung Hosta spezialisiert, fand die Resonanz eher bescheiden. Er lobte aber die Veranstaltung an sich und auch den Rahmen, in dem sie stattfand. Gerhard May vom Ortenauer Staudencenter war sehr froh, dass es den Markt überhaupt gab. „Bei uns in Baden-Württemberg ist es total tot, da gibt es nichts in dieser Größenordnung.“ Er sei aber gerade von solchen Märkten abhängig. Für die geringe Anzahl der Besucher sei er mit seinem Umsatz zufrieden, gerade samstags sei das so gewesen: „Samstags kommen die ‚Kauf’-Leute, am Sonntag die ‚Seh-Leute‘.“

Marliese Weizel vom Berghof Einöd verkaufte Öl und Senf aus eigenem Anbau und meinte, der Markt sei vom Umsatz besser als erwartet. Nur samstags sei es etwas mau gewesen. Sabine Lenhart aus St. Ingbert bot ihre Marmeladen, Brotaufstriche und Gewürzmischungen an. Kleine Proben durfte sie ihren Kunden allerdings aus hygienischen Gründen nicht zum Testen geben. „Ich halte mich an die Vorschriften. Das ist mir unwahrscheinlich wichtig, den Kunden zu schützen. Das muss einfach so sein in der Situation, in der wir jetzt leben.“ Für sie war der Herbst- und Gartenmarkt der einzige im ganzen Jahr – „alles andere wurde gestrichen“. Die Besucher zeigten sich insgesamt zufrieden mit dem Markt und fühlten sich durch die Corona-Maßnahmen nicht behindert. Im Gegenteil, wie eine ältere Dame äußerte: „So schlecht ist das gar nicht, da sieht man alles, da kommen wir an jedem Ständchen vorbei.“ Renate Schütz aus Kirrberg meinte: „Es war überraschend schön. Ich hätte nicht gedacht, dass noch so viele Blumen blühen, dass so viele Aussteller da waren und dass sich die Leute so diszipliniert verhalten.“ Peter Drewitzki aus Wattweiler beklagte das schlechte Wetter: „Es war kalt. Ich meine auch, es wären beim letzten Mal mehr Aussteller gewesen. Aber der Besucherandrang ist gut entzerrt worden.“ An den Eingängen ging trotz der obligatorischen Registrierung wohl alles recht flüssig. Länger als zehn Minuten musste kein Besucher warten.

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