Selbst fürs Eis ist es Vielen zu heiß

Zweibrücken · Die Hitzetage – jeder bewältigt sie auf seine Art. Wenige beim Eisschlecken, viele Kinder bei den Wasserspielen auf dem Alexanderplatz und Familien scharenweise in den Freibädern.

Ventilatooorrr, ist das mörderheiß hier …". Bei SWR3 ist der Spaßhit von Ralf Sieburg rauf und runter zu hören - aber, Hand aufs Herz, wer wünschte sich nicht auch im Ernst einen großen Ventilator in diesen Tagen? Die kurze, aber heftige Hitzewelle mit Temperaturen teils deutlich über 30 Grad lässt viele nach Abkühlung lechzen. Wer jedoch denkt, dass beispielsweise die Eisdielen die Geschäfte ihres Lebens machen, wird sich täuschen. Tiziana Rosi vom Eiscafé Cantonati in der Zweibrücker Fußgängerzone berichtet: "Den Leuten ist es einfach zu heiß, die bleiben lieber daheim im Schatten." Am Samstagvormittag seien noch alle Plätze im Lokal und draußen belegt gewesen. Das habe sich aber schon am späten Vormittag mit der einsetzenden Hitze geändert, und gestern war der Besuch gleichfalls mäßig.

Besonders bei Kindern gefragt war in der City das Wasserfontänenfeld auf dem Alexanderplatz. Viele kamen dorthin gut vorbereitet mit Badekleidung.

Natürlich noch mehr Menschen tummelten sich gestern im Freibad an der Schließ. Bademeister Stephan Ottmann muss zwischendurch mal Nothelfer spielen, weil eine junge Frau sich den wohlgestylten Fingernagel umgebogen hat. Die kurze Unachtsamkeit nutzen Badende, um mit der Schwimmmatte ins Schwimmerbecken zu gelangen. Drei spitze, schrille Trillertöne aus der umhängenden Trillerpfeife stellen aber schnell wieder die Badeordnung her.

In Contwig ist der Sprungturm des Freibads von Kindern und Jugendlichen belegt. Der Sprung in die Tiefe, das kühlende Nass - das ist der Kitzel, den sie mögen und in diesen Hitzetagen auch brauchen.

 Landwirtschaftliche Arbeit muss verrichtet werden, egal wann und wie heiß es ist. Hier Bauer Steffen Sewohl aus Battweiler am Sonntag. Fotos: cos

Landwirtschaftliche Arbeit muss verrichtet werden, egal wann und wie heiß es ist. Hier Bauer Steffen Sewohl aus Battweiler am Sonntag. Fotos: cos

Kühlende Ablenkung wünscht sich manchmal auch Steffen Sewohl - aber ohne sie zu bekommen. Denn der Battweiler ist Bauer. Die Arbeit im Stall oder auf dem Feld muss jedoch erledigt werden, gleich wie die Temperaturen sind. Regelrecht ausgetrocknet seien die Felder draußen und beim Pflügen, würden große Staubwolken Beobachter nur noch erahnen lassen, dass hier wichtige Feldarbeit verrichtet wird.

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