Kein Feuerwerk in Waldnähe!

Zweibrücken · Die Trockenheit der vergangenen Wochen hat die Waldbrandgefahr in unserer Region deutlich steigen lassen. Aber nicht nur die Hitze ist das Problem, sondern auch die zunehmende Zahl von Privatfeuerwerken.

Zum ersten Mal in diesem Sommer besteht auch in unserer Region hohe Waldbrandgefahr. Der Leiter des Forstamts Westrich, der Zweibrücker Theodor Ringeisen, hat entsprechende Hinweise des Deutschen Wetterdiensts auf Anfrage bestätigt.

Wer im Wald unterwegs ist, sollte Vorsicht walten lassen und sich vor allem im Umgang mit Feuer vernünftig verhalten. Offenes Feuer ist nur auf den genehmigten Grillplätzen erlaubt und Rauchen ist im Wald ohnehin ganzjährig verboten. Wer trotzdem qualmt, riskiert eine saftige Strafe. Die noch vor Jahren weit verbreiteten Einweggriller sind nach den Beobachtungen von Ringeisen und seiner Mitarbeiter so gut wie kein Problem mehr, da sie immer seltener verwendet werden. Die Himmelslaternen, mit ihrem offenen Feuer eine große Gefahr für den Wald, hat der Gesetzgeber in Deutschland mittlerweile verboten.

Sorgen machen dem Chefförster jetzt eher die zunehmenden Privatfeuerwerke zu Hochzeiten und runden Geburtstagen. Seit Januar sind die nicht mehr anzeige-, sondern sogar genehmigungspflichtig. Derzeit könne er einem Höhenfeuerwerk in Waldnähe wegen des heißen und trockenen Wetters nicht zustimmen. Im Sommer 2015 gab es mehrere kleine Waldbrände. Besonders anfällig sind wegen ihres hohen Harzgehalts reine Nadelbestände.

Aufgrund des feuchten Frühjahrs und Frühsommers hätten sich die Bäume im Forstamt Westrich vom Trockenstress des vergangenen Sommers relativ gut erholt. Die Erde sei etwas tiefer noch gut mit Feuchtigkeit versorgt. Der Schädlingsbefall hält sich in diesem Jahr in Grenzen, weil die Bäume aufgrund der guten Bedingungen robust sind. Und das relativ kühle Wetter im Mai und Juni war nicht nach dem Geschmack der Schädlinge.

Der letztjährige trockene Sommer hat in unserer Region dazu geführt, dass die Buchen so viele Bucheckern wie seit Jahrzehnten nicht mehr angesetzt haben. Die Bäume werfen in den nächsten Wochen ihre Früchte ab, von denen sich die Wildschweine im Winter größtenteils ernähren. Aufgrund der Bucheckernschwemme rechnet Theodor Ringeisen mit einem starken Zuwachs beim Schwarzwild. Denn Frischlinge vom Frühjahr würden nach dem Winter bereits trächtig. Sollte es so kommen, müsse stärker gejagt werden, fordert deswegen der Forstamtsleiter.

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