Neue Gefallenen-Gräber nicht ewig

Zweibrücken. Willi Ecker hat Verteidigungsminister Franz Josef Jung aufgefordert, sich besser um die Angehörigen gefallener Soldaten und deren Andenken zu kümmern. Der Zweibrücker Bestatter sagte bei der Diskussion diese Woche mit Jung (CDU) in der Fasanerie: "Die Gräber bei Auslandseinsätzen gefallener Bundeswehr-Soldaten sind nicht ewig

 Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung bei der jüngsten Trauerfeier für einen Soldaten der Zweibrücker Niederauerbach-Kaserne am 2. Juli im thüringischen Bad Salzungen. Fotos: dpa/pma

Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung bei der jüngsten Trauerfeier für einen Soldaten der Zweibrücker Niederauerbach-Kaserne am 2. Juli im thüringischen Bad Salzungen. Fotos: dpa/pma

 Willi Ecker

Willi Ecker

Zweibrücken. Willi Ecker hat Verteidigungsminister Franz Josef Jung aufgefordert, sich besser um die Angehörigen gefallener Soldaten und deren Andenken zu kümmern. Der Zweibrücker Bestatter sagte bei der Diskussion diese Woche mit Jung (CDU) in der Fasanerie: "Die Gräber bei Auslandseinsätzen gefallener Bundeswehr-Soldaten sind nicht ewig. Da müssten wir eine Sicherung für die Nachwelt schaffen." Außerdem sollten "die Angehörigen bis hin zur Freundin, die nicht zur Familie gehört", auch nach den Trauerfeiern besser betreut werden. Jung konzentrierte sich in seiner Antwort auf einen anderen Aspekt: "Ich habe sehr intensiv mit Angehörigen gefallener Soldaten gesprochen, alle wollen keinen zentralen Friedhof wie in Arlington, sondern eine familiäre Beisetzung. Die Ersteinrichtung der Gräber bezahlen wir zurzeit. Wir sind im Gespräch, ob die Pflege länger übernommen wird." Der Vorwurf mangelnder Betreuung überrasche ihn. Jung: "Das ist auch für mich kein ganz einfacher Gang vor den Trauerfeiern zu den Angehörigen. Mir ist kein Fall im Kopf, wo diese sich nicht sehr gut betreut gefühlt hätten. Ich biete immer an, sich zu melden, wenn etwas nachzujustieren ist." Ecker erläuterte gestern auf Merkur-Nachfrage, normale Gräber würden in Deutschland nach 25 Jahren neu belegt. "Gräber aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg sind gesetzlich als ewige Gräber anerkannt - das müsste man ändern, damit dies auch für Bundeswehr-Soldaten gilt!" Dies fordere auch der Bestatter-Bundesverband. Die Betreuung Angehöriger klappe "bis zur Trauerfeier rundum hervorragend", lobt Ecker. Aber: "Danach übernimmt der Soziale Dienst der Bundeswehr und es kommt nicht mehr viel, wie ich von meiner eigenen Weiterbegleitung weiß."

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