Zweibrücken „Nach einer Stunde inbrünstiger Andacht“

Zweibrücken · Anton Bruckners Messe in f-Moll in der voll besetzten Alexanderskirche.

 Ausschnitt der Aufführung der Messe in der Alexanderskirche.

Ausschnitt der Aufführung der Messe in der Alexanderskirche.

Foto: Margarete Lehmann

(fro) Einmal im Jahr kommt Landeskirchenmusikdirektor (LKMD) Jochen Steuerwald mit seinem Evangelischen Oratorienchor der Pfalz in die Zweibrücker Alexanderskirche. Gut 80 Sängerinnen und Sänger wirken mit. Diesmal wie so oft mit dabei die Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern. Mit Recht sehen die Musikfreunde diesen Konzerten stets mit großer Erwartung entgegen und wurden bisher noch nie enttäuscht: Das zeigte die am Samstag bei der ausverkaufte Aufführung der Messe in f-Moll einmal mehr. Sie stellt außerordentliche Anforderungen an Chor und Orchester und ist auch deshalb nicht so oft zu hören. Im Gegensatz zum eher minimalistischem Vokalsatz spricht man in der Literatur mitunter von einer „Sinfonie mit Gesang“. Zum Beispiel die Cellokantilene im „Benedictus“ mit ihrer betörenden Melodie und die folgende großartige Übernahme durch den Chor beeindrucken sehr.

Als Solist wirkte der Tenor Siyabonga Maqungo aus Südafrika mit. Ein Masterstudium an der Hochschule für Musik und Tanz Köln schloss er mit Auszeichnung ab. Sein klarer, akzentuierter, gefühlvoller Ausdruck fand viel Beifall, wie auch die junge Mezzosopranistin Nora Steuerwald, nicht minder Magnus Piontek (Bass) und Karola Pavone (Sopran). Die Sologesangsrollen sind in dieser Messe jedoch eher spärlich angelegt.

Dunkel, schwermütig, melancholisch beginnt das Kyrie, jubelnd dann das Gloria, das Credo erst zurückgenommen in der Passion, folgend „resurrexit-Jubel“, die Auferstehung, jubelnde Credorufe beenden den Satz. Nach dem „Benedictus“ abschließend das meditative innige „Agnus Dei“ mit dem „Donna nobis pacem“, schenk uns Frieden. Die Messe, beginnend in dunklem f-Moll, endet in getrostem Dur.

Insgesamt erlebten die Zuhörer eine wahrlich einmalige Aufführung eines selten gehörten Musikstücks, das vom berühmten großen Atem durchweht ist.

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