Hartz-IV-Selbsthilfe wird im Januar Verein

Zweibrücken · Ihr Beratungsangebot ausweiten wird die Hartz-IV-Selbsthilfe ab Januar. Dann wird es zweimal die Woche feste Sprechzeiten geben. Initiator Bernhard Schneider ist noch auf der Suche nach einem passenden Büro.

Auf einer Gründungsversammlung am Freitag, 8. Januar 2016, wird sich die Zweibrücker Hartz-IV-Selbsthilfegruppe als Verein konstituieren. Das kündigte der Initiator der Gruppe, Bernhard Schneider, jetzt an. Bereits im Sommer hatte das Linken-Stadtratsmitglied dem Merkur entsprechende Pläne vorgestellt. Nach eigenen Angaben wollte er auf diese Weise zusätzliche Mitstreiter gewinnen und die Akquise finanzieller Förderung ermöglichen. Eine tatsächliche Vereinsgründung hatte Schneider aber letztlich von der Resonanz auf seinen Vorstoß abhängig gemacht.

Nun sind laut Schneider ausreichend Interessenten vorhanden: Ihn eingeschlossen könnte der Verein zu Beginn knapp 30 Mitglieder haben. Dabei handele es sich zum Großteil um Betroffene, sprich: Hartz-IV-Empfänger. 26 Einladungen zur Gründungsversammlung seien bislang an Interessierte verschickt worden, so Schneider. "Wer uns unterstützen will, kann aber auch ohne Einladung kommen." Um den Verein gründen zu können, müssen mindestens neun Personen anwesend sein. Damit rechnet Schneider aber ganz fest. Beginn der Versammlung ist um 19 Uhr im Zweibrücker Mehrgenerationenhaus, Maxstraße 7-9. Schneider kündigte an, als Vorsitzender kandidieren zu wollen. Insgesamt soll der Vorstand aus fünf Personen bestehen.

Bereits kurz nach der Gründungsversammlung will sich der Verein beim Finanzamt als gemeinnützig anerkennen lassen. Das habe laut Schneider vor allem einen Vorteil: "Dann dürfen wir Spendenquittungen ausstellen", erläutert der 70-Jährige. Denn die Gewinnung von finanzieller Unterstützung solle in nächster Zeit eine der Prioritäten sein. Neben Fördergelder von Stadt und Land will sich Schneider auch um Fördermitgliedschaften und Spenden bemühen. Von zwei Geschäftsleuten gebe es dabei schon Zusagen für konkrete Summen, sagte Schneider. Andere wollten erst einmal die Vereinsgründung abwarten. Mit dem Geld will die Hartz-IV-Selbsthilfe ein eigenes Beratungsbüro eröffnen, das ungestörte und vertrauliche Gespräche ermöglichen soll. Geeignete Räume hat Schneider bislang aber noch nicht gefunden, auch fehlen noch die finanziellen Mittel.

Dennoch wird die Hartz-IV-Selbsthilfe ihr Beratungsangebot bereits ausweiten, zumal die Nachfrage immer weiter steigt: Allein Schneider führte 2015 insgesamt 256 Einzelgespräche, 43 mehr als im Vorjahr.

Vorerst im Mehrgenerationenhaus gibt es ab 11. Januar immer montags (10 bis 12 Uhr) und donnerstags (14 bis 16 Uhr) Sprechstunden. Dazu finden dort weiterhin an jedem ersten und dritten Mittwoch im Monat jeweils von 15 bis 17 Uhr die allgemeinen Treffen statt. Bei den Beratungen wird Schneider von zwei weiteren Ehrenamtlichen unterstützt. Der Initiator selbst will sich künftig schwerpunktmäßig um die Integration von schwer vermittelbaren Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt kümmern.

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