„Räumliches Denken weiterentwickeln“

Zweibrücken · Die Jugendkunstschule versteht sich mit ihren breit gefächerten Möglichkeiten als kulturpädagogisches Angebot für Kinder und Jugendliche, um sie mit kultureller Arbeit und bildender Kunst vertraut zu machen.

 Jochen Schael, Geschäftsführer der Jugendkunstschule, Jürgen Ecker, künstlerisch-pädagogischer Leiter der Jugendkunstschule, und die neuen Dozentinnen für den „Migrationskurs Bildende Kunst“ Hengameh Rasti und Jacquelien Nasser Alden mit einigen Werken von Kindern. Foto: Katja May

Jochen Schael, Geschäftsführer der Jugendkunstschule, Jürgen Ecker, künstlerisch-pädagogischer Leiter der Jugendkunstschule, und die neuen Dozentinnen für den „Migrationskurs Bildende Kunst“ Hengameh Rasti und Jacquelien Nasser Alden mit einigen Werken von Kindern. Foto: Katja May

Foto: Katja May

Töpfern, zeichnen, plastisches Gestalten, ein Jahreskurs in bildender Kunst oder die Grundlagen der Schokoladenkunst - das Angebot der städtischen Jugendkunstschule in Zweibrücken verspricht auch im kommenden Jahr ein interessantes und abwechslungsreiches Programm. Neu ist Aquarellmalerei für Kinder ab sechs Jahren mit Malerin Iris Weiss. Runxia Cheng, eine Gastdozentin aus China, bietet außerdem einen Kurs in chinesischer Tuschemalerei und in Animationszeichnung an. Bei Letzterem denken sich die Kinder eine kleine Geschichte aus und erstellen dann eine Sammlung von fünf bis zehn Bildern, die den Verlauf der Geschichte zeigen. In dem Kurs Videoanimation können Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sogar erlernen, Objekte digital zu erzeugen und zu modellieren.

"Dabei legen wir in allen Kursen großen Wert darauf, dass die Kinder ihr räumliches Denken weiterentwickeln und nicht nur flächig arbeiten", erklärt der künstlerisch-pädagogische Leiter Jürgen Ecker. Besonders der Jahreskurs bildende Kunst biete Kindern die Möglichkeit, sich über einen längeren Zeitraum künstlerisch zu entfalten. Dabei können die Kinder während des zweistündigen Unterrichts immer freitags entweder das Angebot der Dozenten wahrnehmen oder eigene Ideen umsetzen. "Ein Kind hatte ein Bild mit einem Weihnachtsmotiv angefangen. Als es das nächste Mal wieder kam, hat es aber nicht an dem Bild weitergearbeitet, weil es stattdessen unbedingt den Familienhund zeichnen musste, der am Vortag verstorben war", erzählt Ecker, "so etwas ist wichtige Trauerarbeit bei der wir das Kind natürlich unterstützen. Die Kinder entdecken sich beim Schaffen selbst". Dafür sei es natürlich notwendig, den Kindern ab und an gezielte Aufgaben zu stellen, um ihnen neue Möglichkeiten aufzuzeigen. In einem besonderen Jahreskurs soll im neuen Jahr auch Flüchtlingskinder aus Zweibrücken die Möglichkeit zum künstlerischen Schaffen geboten werden. Dabei konnte die Jugendkunstschule mit Hengameh Rasti eine Homburger Künstlerin als Dozentin gewinnen, die fließend Persisch und Deutsch spricht.

Das Zweibrücker Patenschaftsnetzwerk vermittelte außerdem eine Kunstlehrerin aus Syrien, die nach ihrer Flucht aus Damaskus nun in Zweibrücken lebt. Jaqueline Nasser Alden hat in Damaskus zwanzig Jahre an Schulen Kunst unterrichtet und freut sich schon auf die neue Aufgabe. "Ziel ist es, den Kindern einen Raum zu bieten, in dem sie sich gut fühlen und sich entfalten können", erklärt Rasti.

Für die Flüchtlingskinder sei der Unterricht selbstverständlich kostenlos. "Wir sind aber auf die Hilfe des Patenschaftsnetzwerkes angewiesen, um den Kontakt zu den Kindern herzustellen", sagt Jochen Schael, Geschäftsführer der Jugendkunstschule. Die Kindergeburtstagspartys in den Räumlichkeiten der Jugendkunstschule in der Poststraße können auch 2016 wieder gebucht werden. Außerdem bietet die Schule Geschenkgutscheine an. Auch Kindergärten und Schulen können für spezielle Projekte die Kooperation mit den Dozenten suchen.

Das gesamte Kursprogramm gibt es online unter

www.jukuschu-zw.de

Informationen auch bei Jochen Schael, Telefon (0 63 37) 316.

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