Goldfohlen, Bumperball und Reiterhits

Zweibrücken · Eine bunte Mischung aus Zucht, Sport, Unterhaltung und Kunsthandwerk boten von Freitag bis Sonntag die Zweibrücker Pferde tage am und im Landgestüt. Gestern wurde auch Kutschenfahren angeboten.

 Bumperball: große Gaudi und eine andere sportliche Herausforderung. Fotos: Cordula von Waldow

Bumperball: große Gaudi und eine andere sportliche Herausforderung. Fotos: Cordula von Waldow

Nichts ist so stetig wie der Wandel. Das gilt auch für die Art und Weise, auf die in diesem Jahr die Zweibrücker Pferdetage gefeiert wurden: In einer vielfältigen Mischung aus Zucht und Sport lockten sie Reiter, Pferdezüchter, Pferdefreunde und Schaulustige ins Landgestüt und auf die Rennwiese.

Diese mutierte am Samstagmittag zu einer Art Pekip-Gruppe: Fast 40 Fohlen, meist aus der Region, wurden an der Seite ihrer Mütter begutachtet. Die meisten erhielten eine Silbermedaille, doch jeweils drei Stut- und drei Hengstfohlen sowie zwei der drei vorgestellten Ponyfohlen wurden mit der Goldplakette ausgezeichnet.

Dass so ein Goldfohlen etwas ganz Besonderes ist, wurde auch den Zuschauern schnell deutlich: "Schöner kann man sich ein Fohlen kaum malen, nahezu typvollendet", kommentierte Zuchtleiter Hans-Willy Kusserow begeistert die Tagessiegerin, ein Stutfohlen von Achim Bauer, Vorsitzender des Pferdezuchtvereins Zweibrücken vom Scharrhof. Nicht nur in ihm sieht er die alte Züchterweisheit bestätigt: "Die gute Stute im Stall ist es Züchters Kapital." Das gilt auch für das Siegerhengstfohlen aus der Zucht der Familie Schäfer in Käshofen, die sich seit Jahren über erfolgreiche Nachkommen ihrer Stammmutter Gilla freuen. Mit einem Camargo-Sohn und dem Insterburg-Sohn aus der Zucht der Bottenbacherin Eva Hunsicker erhielten gleich zwei Nachkommen von Landbeschälern die höchste Auszeichnung. Hunsicker blieb kaum Zeit zur Freude, denn die Turnierrichterin wurde bereits auf dem Richterturm im Landgestüt erwartet. In dem großen Verpflegungszelt, auf den Sitzbänken und Loungemöbeln saßen die Zuschauer dicht gedrängt.

Auch im Schatten der Allee säumten zahlreiche Zaungäste den Reitplatz, während in der prallen Mittagssonne der Kunsthandwerkermarkt im Landgestüt auf Zuspruch wartete. Vereinzelt schaute jemand beim Drechseln zu, interessierte sich für die hölzernen Pferdeköpfe, Blumen und Tiere aus Eisen, gefilzten Hüte und Mützen, handgearbeitete Taschen, selbst gesiedete Seifen, Apfelsecco und Essige oder die verschiedenen Schmuckstände.

Richtig Spaß hatten die Reiter und Passanten. Am Freitagabend tobte bei einem Bumperball-Turnier der Bär: 16 Dreierteams kickten im K.o.-System, bis zu später Stunde der Sieger feststand, angefeuert von den Kameraden rund um das aufgeblasene Gummispielfeld. In große, durchsichtige Gummikugeln gehüllt, galt es nicht nur Treffsicherheit, sondern auch Standfestigkeit zu beweisen. Eine Riesengaudi, die von der lustigen Karaoke-Schau am Samstagabend noch getoppt wurde. Nachdem mit Matt Taylor einer der angesagtesten regionalen Entertainer mit seinen legendären "Hits für Reitern" wie dem Oxerlied das voll besetzte Zelt gerockt hatte, folgten die Top-Stars vor allem der Gastgeber.

Am Sonntagmittag fanden sich auch bei den Kutschenfahrern an der Rennwiese interessierte Zuschauer außerhalb der Szene ein. Diana und Lorenz Thurner beispielsweise waren mit ihren Kindern Marlene (3) und dem Baby Katharina aus Homburg gekommen. "Pferde sind immer toll, besonders für die Kinder. Gleich gehen wir auch noch beim Reiten zuschauen."

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