Fünf Monate vor Rohrbacher-Überfall Verdächtige kontrolliert

Zweibrücken · Welcher Täter hat nach dem Überfall auf Rohrbacher am 25. November 2015 geschossen und aus welcher Position heraus? Das war eine der zentralen Fragen gestern beim vorletzten Verhandlungstag am Landgericht.

Am vierten Tag im Rohrbacher-Prozess am Landgericht Zweibrücken wurde gestern mit weiteren Zeugen- und Sachverständigenvernehmungen die Beweisaufnahme abgeschlossen. Ein 38-jähriger Zeuge, der die Täter bei der Flucht aus dem Fenster seiner Wohnung in der Karlstraße beobachtet hatte, gab an, der Pistolenschütze habe den zweiten Schuss in die Luft im Sitzen aus der offenstehenden Beifahrertür des Fluchtautos abgegeben - im Gegensatz zu den Verfolgern zu Fuß, die sich fast Auge in Auge im Stehen mit einem Täter konfrontiert sahen. Ein Spezialist des LKA bewertete anhand von Einzelbildern aus den Videoaufzeichnungen in dem Juweliergeschäft die Größe der drei Täter. Aufgrund der Körperhaltung, Bewegung und Kameraqualität sei jedoch nur eine generelle Aussage wie "der Größte, der Mittlere und der Kleinste" zu treffen. Für eine Identifizierung sei die Auswertung zu ungenau.

Zwei weitere Zeuginnen sagten gestern zudem aus. Sie berichteten über Beobachtungen vor dem Überfall. Einmal hatten sich, so eine Passantin, acht bis zehn Tage vorher, zwei Männer in der Nähe des Juweliers verdächtigerweise mit einer Art Laptop verhalten. Laut einer Rohrbacher-Mitarbeiterin waren bereits im Juni 2015 zwei verdächtige Personen im Laden und hätten sich, während sie das Geschäft "abfixierten", Rolex-Uhren zeigen lassen. Die Letzteren seien später von der Polizei kontrolliert worden. Eine Verbindung mit dem auf der Anklagebank sitzenden Serben, 40, konnte keine der Zeuginnen herstellen.

Der Prozess soll morgen ab 9.30 Uhr abgeschlossen werden.

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