Kollektiv Tag des Einbruchschutzes Einbrechern hilft die Unachtsamkeit

Vorbeugen und wachsam sein mindert das Risiko, in seinem Zuhause das Opfer eines Einbrechers zu werden.

 Einbrecher (gestelltes Foto) setzen auf eine schnelle Aktion, die allerdings mit entsprechenden Vorkehrungen verhindert werden kann.

Einbrecher (gestelltes Foto) setzen auf eine schnelle Aktion, die allerdings mit entsprechenden Vorkehrungen verhindert werden kann.

Foto: Volker Baumann

Insgesamt 83 Wohnungseinbruchsdiebstähle, in der Kriminalstatistik kurz WED genannt, wurden 2016 im Zuständigkeitsgebiet der Polizeiinspektion Zweibrücken verzeichnet. Die Zahlen seien in diesem Jahr rückläufig, so Martin Semar, Pressesprecher der Polizeidirektion Pirmasens. Bis zum Ende des dritten Quartals wurden 59 dieser Einbruchsarten registriert, mit mehr Fällen im Stadtgebiet und rückläufigerer Tendenz auf dem Land. Die Aufklärungsquote ist bei solchen Delikten wegen oft fehlender Spuren relativ gering und liegt im Durchschnitt bei etwa 14 Prozent.

Umso größer ist meist der Schaden, den Einbrecher nicht nur mit ihrer Beute verursachen. Zerbrochene Fenster, zerstörte Türen, durchwühlte Räume und Mobiliar auf der einen Seite, aber auch die psychologische Wirkung der Tat auf die Geschädigten, lassen diese sich oft in ihrem Zuhause nicht mehr wohlfühlen. Traumatische Konsequenzen hat der Einbruch in den persönlichen Intimbereich oft zur Folge. Viele ziehen es gar vor, sich deshalb eine neue Bleibe zu suchen. Vorbeugen steht deshalb an erster Stelle, mögliche Einbruchsversuche zu verhindern. Das fängt schon am Tag an, der ausspionierende Ganoven nicht scheut, um in eine zeitweise verlassene Wohnung einzudringen. Richtig verschlossene Türen und Fenster sind dabei das A und O. Absperren, keine gekippten Fenster im Erdgeschoß, auch am Tag, um es Tätern nicht gleich einfach zu machen. Kein offensichtliches „Urlaubshaus“ hinterlassen, mit Zeitungen, die sich stapeln oder mit Post, die aus dem Briefkasten quillt. Auch der Anrufbeantworter oder die sozialen Medien sollten nicht unbedingt für jeden Hinweise auf die längere Abwesenheit des Wohnungsinhabers geben. Einbrecher spekulieren auf solche Gelegenheiten, die sie schon auf ein „freies Betätigungsfeld“ hinweisen. Neben der eigenen Vorsorge ist nicht nur ein wachsames Haustier, sondern bestenfalls auch ein wachsamer Nachbar Gold wert. Gegenseitige Meldungen, was so in Abwesenheit ums Haus herum geschieht, sind so wichtig wie verdächtige Beobachtungen (fremde Personen oder Fahrzeuge), die am besten gleich der Polizei gemeldet werden.

Daneben helfen technische Vorkehrungen, das Zuhause sicherer zu machen. Die Erfahrung zeigt, so die Polizei, dass der „normale Einbrecher“, also das Gros der Täter, den Einbruch aufgibt, wenn er nicht in höchstens fünf Minuten ins Gebäude kommt. Fast die Hälfte der Täter scheitert an technischen Sicherheitsvorkehrungen, inbesondere an Türen oder Fenstern. Einbrecher bevorzugen bei Einfamilienhäuser meist Fenstertüren an Terrassen oder tiefliegende Fenster, während bei Mehrfamilienhäusern meist die Haustüren angegangen werden. Einbruchshemmendes Material, Zusatzschlösser, Schließbleche, Türspione und Gegensprechanlagen sind Mittel, unberechtigte Eindringlinge abzuwehren oder fernzuhalten.
Wer eine umfassende und auf ihn zugeschnitte Beratung möchte, erhält diese kostenlos bei der zentralen Präventionsstelle des Polizeipräsidiums Westpfalz in Kaiserslautern, erreichbar unter Telefo n(06 31) 3 69 14 44. Auch Hausbesuche sind möglich. Dazu die Polizei: „Zu Beginn der Einbruchschutzberatung weist sich der Polizeibeamte aus. Danach begutachtet er gründlich das Haus oder die Wohnung und erstellt eine Schwachstellenanalyse. Auf Grundlage dieser erhalten Sie dann sicherungstechnische Empfehlungen. Die Hinweise, welche mechanischen und elektronischen Systeme Sie verwenden sollten, richten sich nach bundesweit abgestimmten polizeilichen Standards.“ bav

Weitere Informationen
per Mail an Email:

beratungszentrum.
westpfalz@polizei.rlp.de

Im Internet:

kriminalpraevention.rlp.de/de/einbruchschtz

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