St. Martin 2017 Gänsebraten in vielen leckeren Variationen genießen

Wie jedes Jahr wird am 11. November Martinstag gefeiert. Und natürlich spielt auch die Martinsgans dabei bis heute eine große historische und kulinarische Rolle.

 Ganz klassisch: Gänsekeule mit Rotkohl und Klößen.

Ganz klassisch: Gänsekeule mit Rotkohl und Klößen.

Foto: picture alliance / dpa/Patrick Pleul

Das Fest, das auch Sankt Martin oder Martini genannt wird, hat eine lange, kirchliche Tradition und geht auf den heiligen Martin von Tours zurück. Der war einst als Soldat unterwegs und traf eines Tages auf einen Bettler, der ihn anflehte, im etwas zu geben. Der Soldat zögerte nicht lange, schnitt mit seinem Schwert seinen Mantel entzwei und schenkte dem Bettler eine Hälfte. Es wird gesagt, dass Martin in der Nacht darauf einen Traum hatte, in dem ihm Jesus Christus erschien, der sich als zuvor getroffenen Bettler zu erkennen gab. Für Martin soll dies ein Schlüsselerlebnis gewesen sein, das dazu führte, dass sein Soldatenleben aufzugeben. Die Waffe legte er also ab und ließ sich stattdessen taufen, um seinen Dienst in den der Kirche zu stellen.

Und genau dieses Ereignis wird mit dem Martinsfest gefeiert. Vielerorts sogar mit dem beliebten Martinsumzug. Jahre später wurde Martin übrigens zum heiligen Martin von Tours gewählt.

Doch die Bischofswahl war zunächst ein Ereignis, vor dem er sich – aus Bescheidenheit, wie erzählt wird – drücken wollte. Ausgerechnet Gänse sollen ihn durch ihr Geschnatter verraten haben, als er versuchte, sich vor der Wahl im Stall zu verstecken. Tatsächlich gibt es mehrere Martinslegenden, in denen Gänse eine Rolle spielen. Und so ist es wohl auch nicht sonderlich verwunderlich, dass in Deutschland sowie in vielen anderen Ländern an diesem Tag eine Martinsgans zubereitet wird.

Diese kulinarische Tradition setzen verschiedene Regionen oft ganz unterschiedlich um. Mal wird sie mit Kartoffelklößen serviert, mal mit Semmelknödeln. Die Füllung der Gans variiert ebenfalls stark. So wird sie mancherorts etwa mit Mett und Zwiebeln gefüllt, anderenorts mit Äpfeln oder Maronen. Geschmackssache eben.

Wer seine Martinsgans selbst zubereiten möchte, sollte bei der Herkunft des Fleisches allerdings unbedingt einige Dinge beachten, denn nicht jedes Fleisch stammt aus einer vertretbaren Haltung. Das macht sich nicht nur an der Beschaffenheit und dem Geschmack bemerkbar, sondern das Fleisch ist unter Umständen sogar zu stark mit Medikamenten belastet. Gerade bei Tiefkühlware ist darum Vorsicht geboten, besonders dann, wenn es aus Ungarn oder Polen importiert wurde. Eine artgerechte Tierhaltung in unserem Sinn ist dort nicht immer gewährleistet und auch in Sachen Fütterung oder Medikamentenverabreichung lässt sich nur schwer etwas nachvollziehen. Hinweise wie „Freilandhaltung“ oder „Bodenhaltung“ lassen genau wie beim Eierkauf erste Schlüsse auf die Haltungsbedingungen zu.

Auch das Alter der Tiere lässt tief blicken. So sollten die Tiere bei der Schlachtung etwa neun Monate alt gewesen sein. Tiere, die wesentlich früher geschlachtet wurden, wurden meist auch schneller gemästet. Die beste Möglichkeit ist darum sicherlich der Kauf bei einem regionalen Bauernhof oder einem Bioschlachter. Bio-Fleisch zeichnet sich besonders dadurch aus, dass Antibiotika nur stark begrenzt eingesetzt werden darf und das Futter zum Großteil aus heimischem Weizen besteht. Wer auf dem Bauernhof um die Ecke kauft, kann sich außerdem selbst ein Bild von der Gänsehaltung machen.

Die einfachste und vielleicht kulinarisch auch leckerste Möglichkeit bietet aber sicherlich der Restaurantbesuch. Schließlich passt eine Gans auch nicht in jeden heimischen Topf. Zwischen November und Weihnachten bieten viele Restaurants in unserer Region wieder schmackhafte Variationen des Gänsebratens.

Das hat einen Vorteil. Durch die verschiedenen Arten der Zubereitung können Gänsebratenliebhaber die Vielfalt der Zubereitung und Beilagen auf ganz gemütliche Art und Weise für sich entdecken. Da macht es sich doch gut, dass der Martinstag in diesem Jahr auf einen Samstag fällt. cms

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