Zwischen 38 Jahren Erfahrung und neuen Zukunftsvisionen

Südwestpfalz · „Politik im Dialog“: CDU-Kandidatin und amtierender Landrat treten gemeinsam auf.

 CDU-Landratskandidatin Susanne Ganster und Landrat Hans Jörg Duppré stellten sich, moderiert vom Kreisvorsitzenden Christof Reichert (Mitte), unter dem Motto „Politik im Dialog“ vielen Fragen. Foto: Guido Glöckner

CDU-Landratskandidatin Susanne Ganster und Landrat Hans Jörg Duppré stellten sich, moderiert vom Kreisvorsitzenden Christof Reichert (Mitte), unter dem Motto „Politik im Dialog“ vielen Fragen. Foto: Guido Glöckner

Foto: Guido Glöckner

Den Landrat und - wenn es nach den Christdemokraten geht - seine Nachfolgerin gleichzeitig erleben, dass wollten knapp 100 CDU-Mitglieder am Donnerstagabend im Schwarzbachtaler-Heim in Thaleischweiler-Fröschen. "Politik im Dialog" hatte der CDU-Kreisverband die Wahlkampfveranstaltung genannt, in der Hans Jörg Duppré und Landratskandidatin Susanne Ganster sich den Fragen ihrer Parteifreunde stellten.

Die CDU-Bewerberin zog wenige Tage vor der Landratswahl am 7. Mai schon ein Fazit ihrer bisherigen Gespräche mit Kreisbürgern - um daraus konkrete Ideen abzuleiten, was den künftigen Umgang der Kreisverwaltung mit den Bürgern betrifft. Sie will einen einfacheren und verstärkten Dialog, für den sie einmal regelmäßige Bürgersprechstunden als Landrätin, einen Verwaltungslotsen als ein Ansprechpartner für alle Anliegen und einen Ehrenamtslotsen, der ehrenamtlich tätigen Bürgern bei allen ihren Fragen hilft, einführen möchte. Als Einstieg in den Abend erinnerte der Landrat, der mit 38 Jahren die längste Dienstzeit aller deutschen Landräte hat, an prägende Entwicklungen im Landkreis seit 1979: Niedergang der Schuhindustrie und Abzug der US-Streitkräfte, verbunden mit Giftgasabtransport und Airport-Schließung in Zweibrücken, in der Folge eine Arbeitslosenquote bis 14 Prozent, dann aber auch die Kehrtwende in den vergangenen 20 Jahren zur "Vollbeschäftigung" mit einer Arbeitslosenquote von nur noch 4,5 Prozent, dem Tourismus als neuem Wirtschaftszweig und erfolgreicher Wirtschaftsförderung: 38 Jahre Landkreisgeschichte in drei Minuten zusammengefasst und das Wir-Gefühl im Landkreis beschworen. Auf Dupprés Zustandsbeschreibung folgten in dem anschließenden "Politik-Dialog" umgehend Gansters Visionen - und das quasi quer durch das breite Spektrum der Landkreispolitik.

Da war Hans Grieve, der Vorsitzende des Kreisverbandes der Senioren-Union, der sich um die Zukunft der ärztlichen Versorgung auf dem Land sorgt. Ganster erneuerte ihren Vorschlag, dass der Landkreis ähnlich wie Schulgebäude künftig auch Ärztehäuser vorhalten soll, um Medizinern die Gründung von Gemeinschaftspraxen zu erleichtern. Duppré nahm die Landesregierung in die Pflicht, die Voraussetzung zu schaffen, damit solche innovativen Modelle in Rheinland-Pfalz möglich werden.

Ja, die Landesregierung war der Leidtragende dieses Politik-Dialogs, denn immer wieder wurde sie als (Mit-)Verursacher von Problemen in der Südwestpfalz ausgemacht - vor allem, als ein CDU-Mitglied den Zustand der Straßen im Landkreis anprangerte. Zu wenig Geld gebe es für die Sanierung, und jetzt komme das Land auch noch mit der Herabstufung von Landestraßen zu Kreisstraßen und von Kreisstraßen zu Gemeindestraßen, damit die Finanzierung immer stärker an Landkreis und Ortsgemeinden hängen bleibe.

Zur Kreismusikschule bekannte sich die CDU-Kandidatin ohne Wenn und Aber. Und da kam auch der einzige leichte Seitenhieb auf ihren SPD-Konkurrenten Peter Spitzer: Sie, Susanne Ganster, wolle nicht die Musikschule ausspielen gegen die Wirtschaftsförderung, die eine Einrichtung auf Kosten der anderen einschränken.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort