Kommentar Fragwürdiger Auftritt schadet Völklinger Linke

Linke-Fraktionschef Paul Ganster hat im Stadtrat für einen Paukenschlag gesorgt. Dass ein Kommunalpolitiker Bedenken hat, wenn der Stadtrat nicht in Vollbesetzung tagt wegen der Corona-Krise, ist sein gutes Recht.

 Markus Saeftel

Markus Saeftel

Foto: SZ/Steffen, Michael

Aber warum erst in der Sitzung? Oberbürgermeisterin Christiane Blatt und zumindest die Fraktionen von SPD, CDU und Wir Bürger erklären, während Telefonkonferenzen zur Vorbereitung der Stadtratssitzung hätten alle Fraktionschefs, auch Ganster, zugestimmt, dass diesmal nur 23 statt 45  Mitglieder kommen. Wenn Ganster Bedenken hatte, obwohl Räte anderer Kommunen wie Saarbrücken und Riegelsberg auch in kleinerer Runde tagten, hätte der Linke-Politiker sie dort vorbringen können. Das hat er wohl nicht getan. So bleibt also der Verdacht, dass Ganster den großen Auftritt gesucht hat nach dem Motto: Jetzt zeige ich es den großen Fraktionen und der Oberbürgermeisterin mal. Mit Folgen: Ein wichtiges Sozialprojekt wie der Integrationsdienst Völklingen von Diakonie und Caritas hat keine Planungssicherheit. Ob Ganster das bedacht hat? Wohl kaum. So hat er verantwortungsvoller linker Politik einen Bärendienst erwiesen. Es bleibt nur, den Schaden in Grenzen zu halten und möglichst schnell eine neue Stadtratssitzung anzusetzen – dann wohl mit 45 Mitgliedern.

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