Unterwegs mit Geiß, Rabe und Schweinchen Peggy

Battweiler · In seinem Berufsleben als Metzger musste Franz Träger so manchem Tierleben ein Ende setzen. Dennoch galt den Tieren schon immer seine Liebe. Die ist im Lebensabend noch ausgeprägter geworden. Mit Zwerggeiß Pünktchen ist Träger auf Du und Du.

 Franz Träger (l.) mit Wandergefährtin Pünktchen, der Zwerggeiß. Foto: cos

Franz Träger (l.) mit Wandergefährtin Pünktchen, der Zwerggeiß. Foto: cos

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Zusammen mit dem 17 Jahre alten Hängebauchschwein Peggy und der zwölf Jahre alten Zwergziege Pünktchen war der frühere Schlachter, Gastwirt und Pferdenarr Franz Träger lange Zeit ein nicht alltägliches Wandertrio auf der Sickingerhöhe. Peggy mit dem beinahe biblischen Alter bleibt inzwischen lieber im Pferdestall. Pünktchen jedoch begleitet weiter Tierliebhaber Franz Träger bei seinen Pirschgängen. Darüber freuen sich vor allem die Kinder des Battweiler Kindergartens, die der Zwergziege wegen ihres Fells auch den Namen Pünktchen gaben und sich freuen, wenn beide mal wieder Station bei ihnen machen. Über das Kommen des Duos freuen sich auch die Dorfbewohner aus Trägers Heimatort Battweiler oder den umliegenden Orten. "Wo wir hinkommen, bekommen wir sofort ein Gespräch", sagt Träger, der schon im Berufsleben als Metzger und Gastwirt stets den Gesprächskontakt suchte und fand. Zwei Jahrzehnte führte der Battweiler Metzger zusammen mit Ehefrau Hildegard die Gastwirtschaft in der Contwiger Turn- und Festhalle bei den Turnern, leitete zum Ausklang noch fünf Jahre das Jägerstübel im Heimatort und genießt jetzt den Lebensabend. Der umgekehrte Umgang mit Tieren ist dabei fast schon zum Lebensinhalt geworden. Hängebauchschwein Peggy kam aus dem vorderpfälzischen Dannstadt-Schauernheim in die Westpfalz. Mit Pferden und der Zwergziege Pünktchen ist es nun unter einem Dach und die Zieheltern konnten ins Altenheim ziehen, nachdem sie Peggy bei Franz Träger gut aufgehoben wussten. Man kannte sich vom Pferdesport her.

Zwerggeiß Pünktchen wurde schon in Battweiler groß. Als ihre Vorbesitzer jedoch ihr Haus verkauften, wurde Franz Träger wie im Falle Peggy zum Gnadenbrotgeber. Auch Raben seien ihm schon zum Aufpäppeln gebracht worden, erzählt er stolz. So hätte sich nicht nur die Nachbarschaft darüber gefreut, wenn er vor fünf Jahren mit Rabe Rudi unterwegs war. Der sei ihm als Jungvogel damals gebracht worden. Ziemlich heruntergekommen und dem Tod nahe. Mit dem Fläschchen päppelte Träger das Tier auf, das dann nicht mehr von seiner Seite wich. Auf seiner Schulter habe es bei Ausgängen in den Wald gesessen, auf den Sitzstangen des alten Schleppers bei Fahrten ins Grüne. Rudi sei bei den Bewohnern der Windhofstraße noch heute in bester Erinnerung, Gemeindediener Bernd Klück könne davon noch heute ein Lied singen.

Allein die Zwergziege Pünktchen ist aber weiter treu an der Seite von Franz Träger, der trotz seines Berufs Tiere mochte und liebte. Er sei auf einem Bauernhof groß geworden und da gehöre das Töten von Tieren doch zum Lebenskreislauf, meint der Pirschgänger abschließend.

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