Trecker auf dem Prüfstand

Battweiler · Die Äcker sind bestellt, bis zur Ernte haben die Landwirte in der Region noch eine kleine Verschnaufpause. Aber die wird genutzt, etwa um den großen Fuhrpark auf Vordermann zu bringen.

 Wilfried Sewohl, TÜV-Ingenieur Stefan Eisenbeis und Junglandwirt Steffen Sewohl (von links) inspizieren einen Traktor. Foto: cos

Wilfried Sewohl, TÜV-Ingenieur Stefan Eisenbeis und Junglandwirt Steffen Sewohl (von links) inspizieren einen Traktor. Foto: cos

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Säen und ernten, das Vieh im Stall versorgen und stets schauen, dass alles rund läuft. Stillstand kennt ein Bauer nicht. Heute noch weniger als früher, weil oftmals die Bürokratie die Arbeit erschwert. Dazu zählt auch, dass alle zwei Jahre der umfangreiche Traktorenfuhrpark auf den Prüfstand muss.

Denn allein mit Pferden wird schon lange nicht mehr gearbeitet. Dafür stehen Schlepper in den Fahrzeughallen mit vielen Pferdestärken, deren Wartung oft zeitraubend und in der Regel auch kostenintensiv ist. Das wissen nicht nur Bauer Wilfried Sewohl aus Battweiler oder Berufskollege Jörg Klein aus Winterbach zu berichten. Für die Wartung des großen Fuhrparks bleibe in den Sommermonaten und der Haupterntezeit verständlicherweise keine Zeit, berichtet Wilfried Sewohl. Der TÜV hatte sich nach Terminabsprache angesagt und da musste die rot-grüne "Schlepperflotte wieder in Schuss gebracht sein. "Sie sollen vor allem sauber sein, wenngleich das oftmals gar nicht so einfach ist, erzählt Wilfried Sewohl. Mit den Sorgen und Nöten der Bauern aus der Region weiß Diplom-Ingenieur Stefan Eisenbeis vom TÜV-Dekra aus Zweibrücken bestens umzugehen. Der technische Wandel habe auch vor den Bauernhöfen keinen Halt gemacht. Über große, leistungsstarke Traktoren verfüge heutzutage jeder landwirtschaftliche Betrieb. Die Zeit für die umfassenden Wartungs- und Reparaturdienste seien gerade bei den Landwirten knapp bemessen. "Das ist heute genauso wie beim Auto. Ohne Laptop und elektrotechnisch-hochwertige Prüfgeräte läuft überhaupt nichts". Eisenbeis hat solche Geräte in seinem mobilen TÜV-Prüfstand, um im Notfall doch dem ein oder anderen Defekt direkt vor Ort auf die Schliche zu kommen.

"Erstaunlicherweise ist aber bei den meisten Landwirten alles in Ordnung", sagt der engagierte Prüfer. Er sei natürlich nicht der Einzige, der diesen besonderen Service den Bauern bietet und rechtlich möglich sei das überhaupt nur deshalb, weil es keine Bestimmungen für die besondere Prüfstätte für Traktoren und Schlepper gebe. "Die müssen nicht auf den Bremsprüfstand, der Fahrversuch ist in diesen Fällen ausreichend", erläutert Eisenbeis, der die Frühjahrszeit schätzt, wenn die Prüftermine bei den Landwirten anstehen. Der speziell ausgestattete Kombi ist mit allem ausgerüstet. Kleinere Mängel, meist an der Elektronik, können noch auf dem Hof erledigt werden. Das schätzen die Landwirte. "Wir haben vorher stets viel Zeit verloren, das ist heute mit dem Service vor Ort nicht mehr der Fall." Dass Service bei Eisenbeis alles ist, macht dieser mit den Öffnungszeiten im Hauptbetrieb plausibel. "In Zweibrücken haben wir jetzt auch jeden Samstag auf, der Kunde wünscht das so".

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