Ärger über Mauschbacher Umleitung nach L 478-Sperrung geht weiter Zwangspause für Brücken-Baustelle

Mauschbach · Naturschutz-Auflagen und Überschwemmung behindern die Arbeiten. Auch Kampf um kürzere Umleitung stockt.

 „Rien ne va plus“ heißt es derzeit an der Brücken-Baustelle über dem Hornbach an der L 478 bei Mauschbach. Doch das soll sich demnächst wieder ändern.

„Rien ne va plus“ heißt es derzeit an der Brücken-Baustelle über dem Hornbach an der L 478 bei Mauschbach. Doch das soll sich demnächst wieder ändern.

Foto: Norbert Schwarz

Mitte der 1950er Jahre ist die Brücke hinter Mauschbach an der heutigen Landesstraße 478 über den dort fließenden Hornbach gebaut worden. Das Brückenbauwerk sei in die Jahre gekommen, sagen die Fachleute – und eine bauliche Ertüchtigung mit Verbesserungen nur in ganz bestimmten Bereichen nicht möglich. Grund: Die Komplexität der Brückenbeschaffenheit. Alles aus einem Guss. Für rund 800 000 Euro soll jetzt eine neue Brücke gebaut werden. Derzeit ist auf der Baustelle aber „tote Hose“.

„Wir haben jede Menge Auflagen naturschutzrechtlicher Art“, erklärte gestern in einem Telefonat mauf Merkur-Anfrage der Leiter des Landesbetriebs Mobilität Kaiserslautern, Richard Lutz, und merkte ergänzend an, dass dies allerdings nicht der einzige Grund für den gegenwärtigen Baustillstand ist. Weshalb sich an der Brücke nichts tut, ist jedoch gleichfalls naturbedingt. Die niederschlagsreichen Tage in Januar und Februar hatten sogar dazu geführt, dass die gesamte Talaue vom Kirschbacher Hof bis runter nach Hornbach überschwemmt gewesen ist. Die zeitweilige Seenlandschaft gehört zwar inzwischen wieder der Vergangenheit an, doch der Bachlauf ist noch immer randvoll. Richard Lutz: „Dieser Umstand verhindert im Augenblick einen ganz wesentlichen Arbeitsschritt. Wir müssen nämlich unterhalb der alten Brücke eine Sicherung bauen, die verhindert, dass bei den Abrissarbeiten Gesteins- und Betonbrocken oder andere Teile in den Hornbach fallen.“ Diese Arbeiten lassen sich allerdings im Augenblick nicht verrichten: „Dafür muss der Gewässerpegel noch mindestens 50 Zentimeter, besser noch einen Meter fallen. Wir beobachten das selbstverständlich genau und sind dann alle wieder mit ganzer Kraft auf dem Plan.“

Die Bohrarbeiten zum Betonieren für die Widerlager der neuen Brücke sind inzwischen abgeschlossen. Als zum Monatsbeginn die beiden Bürgermeister Bernhard Krippleben (Mauschbach) und Reinhold Hohn (Hornbach) zu einem Baustellengesprächen wegen der erneuten Prüfung einer Umleitungsstrecke über den Friedhofsweg (ein Wirtschaftsweg) eingeladen hatten (wir berichteten), waren zu diesem Zeitpunkt die Bauarbeiter gerade dabei gewesen, das schwere Bohrgerät abzubauen. Schon damals ist auch direkt an der Baustelle abgedecktes Erdreich auszumachen gewesen, welches zu entsorgen ist. In diesem wucherte eine japanische Staudenknöterich-Art, die sich gnadenlos ausbreitet und die heimische Vegetation gerade an Bächen zurückdrängt. Hölzerne Verschalungen an Bäumen und so zeigen, dass der Vorgabe schützenswerter Natur bereits nachgekommen wurde.

Das Abfischen von artengeschützten Fischen im Hornbach ist nach der gestrigen Aussage des Leiters des LBM-Standorts Kaiserslautern gleichfalls koordiniert. „Der dafür beauftragte Biologe und die Baufirma stehen in engem Kontakt. Wenn der Gewässerstand abnimmt, wird auch das geschehen.“

Bliebe die Frage nach der nicht allein von Bürgern aus Dietrichingen, Großsteinhausen und Riedelberg regelrecht herbeigesehnten Umleitungsstrecke für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht über den Friedhofsweg nach Hornbach – angesichts der derzeitig sehr langen Umleitungsstrecke. Hornbachs Bürgermeister Reinhold Hohn hat eine Rechtsprüfung durch einen von der Stadt Hornbach beauftragten Rechtsanwalt nicht nur angedroht, sondern auch in die Tat umgesetzt. Ein Abschluss der Rechtsprüfung ist infolge einer schweren Erkrankung des Beauftragten derzeit nicht möglich. Diese Hängepartie liegt beiden Bürgermeistern stark im Magen. Hohn: „Es ist bereits ein Gesprächstermin vereinbart gewesen, den mussten wir leider aus den bekannten Gründen absagen.“

Nicht allein die Berufspendler sondern viele sonstige Bürger wünschten sich eine unkomplizierte, praktikable Lösung, betont Hohn: „Die Gewerbetreibenden, Ärzte, das Personal von mobilen Pflegediensten – sie alle müssten den zeitlichen Mehraufwand nicht überstehen, wenn einige Verantwortliche einen Arsch in der Hose hätten.“

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