Illegale, aber viel genutzte „Umleitung“ Hornbach/Mauschbach neben gesperrter L 478 Konflikte auf Schleichweg nehmen zu

Hornbach/Mauschbach · Spaziergänger auf dem idyllischen Feldweg zwischen Hornbach und Mauschbach haben zwar teils auch Verständnis dafür, dass er trotz Verbot als Schleichweg genutzt wird, während die L 478 gesperrt ist – beklagen aber mangelnde Rücksicht zu schnell fahrender Autos.

 Dieser Feldweg zwischen Hornbach und Mauschbach ist wegen der idyllischen Landschaft traditionell beliebt bei Spaziergängern – und seit einigen Wochen auch verbotenerweise als Schleichweg bei Autofahrern, um lange Umwege durch die Brücken-Sperrung (L 478) zu vermeiden.

Dieser Feldweg zwischen Hornbach und Mauschbach ist wegen der idyllischen Landschaft traditionell beliebt bei Spaziergängern – und seit einigen Wochen auch verbotenerweise als Schleichweg bei Autofahrern, um lange Umwege durch die Brücken-Sperrung (L 478) zu vermeiden.

Foto: Volker Baumann

Seit dem 20. Januar schon ist die Landesstraße 478 nach Hornbach wegen des Ersatz-Neubaus der Hornbachbrücke bei Mauschbach gesperrt. Noch mindestens bis August, wegen Bauverzögerungen wahrscheinlich sogar bis in den Herbst hinein, wird dort gearbeitet.

Autofahrer müssen seitdem eine weite Umleitung fahren – weswegen es von Anfang an Rufe danach gab, den asphaltierten Wirtschaftsweg (Friedhofsweg) parallel zur L 478 für den Verkehr zu öffnen. Obwohl diese Rufe von der Verbandsgemeinde-Verwaltung aus rechtlichen Gründen ungehört blieben, ist der Schleichweg von Anfang an rege genutzt werden.

Seit vor einigen Wochen die Schönes-Wetter-Zeit begonnen hat, häufen sich allerdings die Konflikte mit Spaziergängern, die diesen durch idyllische Landschaft an den Wasserbüffeln und Störchen vorbei führenden Weg auch sehr gerne nutzen, für sie stehen sogar extra Bänke und ein Picknicktisch am Wegesrand.

Ein Hornbacher Bürger berichtet den Merkur: „Da wird viel unangemessen schnell gefahren.“ Er habe sogar schon erlebt, dass Spaziergänger „schnell zur Seite springen müssen“, um Autos auszuweichen. „Und einige Uneinsichtige beschimpfen sogar Fußgänger, wenn sie meinen, dass die nicht schnell genug Platz machen.“

Dieser, zum Hornbacher Friedhof und weiter zur Klosterstadt führende Weg, hat schon einmal in den Jahren 2005/2006 als Umleitungsstrecke gedient und ist mit einer Zwölf-Tonnen-Achslast belastbar. Die örtlichen Kommunalpolitiker wollten, dass es jetzt wieder so läuft, zumindest für den Fahrzeugverkehr bis zu 3,5 Tonnen. Und während letztes Jahr zur Zeit der Krötenwanderung der Weg zum Schutz der Tiere sogar mit Baken abgesperrt gewesen sei, „ist dort jetzt voll Verkehr gewesen“.

Eine andere vom Merkur befragte Hornbacherin schildert ähnliche Erlebnisse. Viele Spaziergänger hätten zwar Verständnis dafür, dass Autofahrer sich den langen Umweg sparen wollen: „Das ist ja okay. Aber ich appelliere, dann wenigstens langsamer zu fahren.“

Auch die Zweibrücker Polizei hat dort schon kontrolliert. Inspektionsleiter Matthias Mahl berichtet auf Merkur-Anfrage: „Wir fahren da immer wieder mal hin, wenn wir etwas in Hornbach zu tun haben.“ Zwei Mal haben man sogar einstündige Kontrollen durchgeführt. Ergebnis: „Einmal haben wir an einem Samstagmorgen vier Fahrzeuge kontrolliert, die aber als Anlieger zum Friedhof fahren durften. Und an einem Freitagnachmittag haben wir 15 Fahrzeuge kontrolliert, darunter waren sechs Anlieger und neun, die wir gebührenpflichtig verwarnt haben.“

Auch mit weiteren Kontrollen sei zu rechnen, warnt Mahl – gibt aber zu bedenken, dass bei dem 195 Quadratkilometer großen Inspektions-Gebiet dieser Schleichweg nicht regelmäßig kontrolliert werden könne, weil die (begrenzten) personellen Kapazitäten der Polizei nicht nur dort gefragt sind: „Uns erreichen auch aus anderen Orten viele solcher Beschwerden von Bürgern, denen wir nachgehen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort