King Lear und die Ehemaligen

Zweibrücken. Anita Bischoff hat Shakespeares King Lear auf die Bühne gebracht und einen Prolog vorangestellt. Gemeinsam haben ehemalige Schüler des Helmholtz-Gymnasiums und die Regisseurin einen lang gehegten Wunsch nun in die Tat umgesetzt. Und dazu sind sie auf die Bühne der Hauptschule Nord zurückgekehrt, in dessen Gebäude einst das HHG logierte

Zweibrücken. Anita Bischoff hat Shakespeares King Lear auf die Bühne gebracht und einen Prolog vorangestellt. Gemeinsam haben ehemalige Schüler des Helmholtz-Gymnasiums und die Regisseurin einen lang gehegten Wunsch nun in die Tat umgesetzt. Und dazu sind sie auf die Bühne der Hauptschule Nord zurückgekehrt, in dessen Gebäude einst das HHG logierte. Julia Rothaar, die 2008 ihre Reifeprüfung am HHG ablegte und jetzt aufs Lehramt studiert, erzählt: "Wir von der alten Theater-AG blieben auch im Studium in losem Kontakt und dachten oft an die schönen Erlebnisse auf der Schulbühne zurück." Man wollte noch einmal ein Stück aufführen, das Theatervirus hatte sich in den jungen Schauspielern festgesetzt. "Wir nahmen mit Anita Bischoff Kontakt auf und wurden uns einig." Nur eine Woche wurde geübt, jetzt in den Semesterferien.Die alte Lust auf die Bretter, die die Welt bedeuten, brach wieder durch. Es wurde vehement und überzeugend am Samstagabend agiert, vier Stunden Shakespeare mit allem Drumherum, mit einem Narren, mit vielen Bösen und einer guten Tochter, Cornelia. Aber auch die muss sterben, quasi in den Armen des Königs, ihres Vaters, der sie einst verstieß. Es gibt viele prächtige Szenen auf der Bühne, shakespearereif. Sebastian Mörz, der Lear, agiert vehement, sein Wahnsinn hat Format. Insgesamt eine homogene Aufführung mit wucherndem Temperament. Benedikt Klein ist als Narr ein wahrer Kobold, er hält dem König den Spiegel der Erkenntnis vor. Der ist am Ende seiner Herrschaft ein wahrhaft tumber Narr. Und so stürzt er sein Reich in den Abgrund. Grausame Bosheit und anmutige Zartheit, beides Facetten dieser Tragödie, die auf der Bühne zum Tragen kamen. Vielleicht drängt's die Ehemaligen ja mal wieder auf die Bühne? Schön wär's!

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