Ein stilles Urlaubsparadies

Zweibrücken · Mit der Unterzeichnung des zweiten städtebaulichen Vertrags am Freitag im Zweibrücker Rathaus ist der Weg frei für die Umwandlung weiterer 96 lange leer stehender Wohnungen auf dem Kreuzberg in Ferienappartments für Kuwaitis.

 Die Araber-Vertreter bei der Vertragsunterzeichnung mit der Stadt am Freitag im Rathaus, von rechts Rechtsanwalt Wolfgang Knerr, die Seven-Heavens-Geschäftsführer Hassan Mohamed und Abdulrahman Alkandari sowie Dolmetscher Hulayil Hulayil. Foto: lf

Die Araber-Vertreter bei der Vertragsunterzeichnung mit der Stadt am Freitag im Rathaus, von rechts Rechtsanwalt Wolfgang Knerr, die Seven-Heavens-Geschäftsführer Hassan Mohamed und Abdulrahman Alkandari sowie Dolmetscher Hulayil Hulayil. Foto: lf

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Ende Mai, Anfang Juni reisen die Käufer der 48 ersten Ferienwohnungen auf dem Kreuzberg von Kuwait nach Zweibrücken, um ihre Appartments einzurichten. Das kündigte Wolfgang Knerr, Rechtsanwalt der Investorenfirma "Seven Heavens & Aebla", am Freitag bei der Unterzeichnung des zweiten städtebaulichen Vertrags mit der Stadt Zweibrücken an. Dieser Vertrag ermöglicht die Erschließung der früheren US-Soldatensiedlungsstraßen nach deutschen Standards. Und zwar für weitere 96 Wohnungen in der Pennsylvania- und Virginia straße, nachdem letzten August bereits der gleichlautende Vertrag für die ersten 48 Wohnungen in der Louisiana- und Pennsylvaniastraße unterzeichnet worden war. Dort seien die Bauarbeiten "kurz vor dem Abschluss", freute sich Oberbürgermeister Kurt Pirmann (SPD). Zusammen mit dem zweiten Abschnitt - der laut Aebla bis Anfang 2015 fertig werden soll - "wird auch der optische Zustand unserer Stadt erheblich aufgewertet", freute sich Pirmann.

Warum entscheiden sich die Ferienwohnungs-Käufer in Deutschland ausgerechnet für Zweibrücken? Aebla-Geschäftsführer Hassan Mohamed: "Die Kuwaitis sind voller Spannung und Sehnsucht, nach Zweibrücken zu kommen. Jeder, der hier war, war von der Ruhe, Ordnung, Sauberkeit und Stille begeistert!" Dolmetscher Hulayil Hulayil erläuterte dazu später noch: "Eine ruhige Gegend wie Zweibrücken ist für kuwaitische Urlauber viel attraktiver als Städte wie Frankfurt oder Stuttgart, weil sie ein schöner Kontrast zu ihrer Heimat ist, Lärm und Trubel suchen sie nicht. Wichtig ist aber auch das Outlet-Center und die Nähe zu Frankreich."

Die Wohnungen dürfen - auch das legt der Vertrag fest - nur von den Käufern selbst genutzt und nicht an andere Feriengäste vermietet werden, bestätigte Knerr. Aebla-Geschäftsführer Abdulrahman Al kandari erwartet, dass die meisten Käufer ihre Wohnungen nur für den Sommerurlaub nutzen. Dieser dauere "bis zu einem Monat, manche kriegen auch zwei Monate". Es gebe aber auch Kuwaitis, "die den deutschen Winter lieben".

Oberbürgermeister Pirmann machte deutlich, welche Bedeutung für ihn die insgesamt 144 Araber-Appartments in neun Blocks haben: "Der heutige Tag wird in der Stadtchronik ein Tag sein, über den kommende Generationen reden werden. Es hat eine gewisse Einmaligkeit, dass sich Menschen und Völker auf dieser Ebene treffen und eine schöne Urlaubsheimat hier finden." Zweibrücken heiße die Kuwaitis herzlich willkommen: "Wir freuen uns auf die ersten Besucher. Derzeit haben wir einen Werbefilm über Zweibrücken in Auftrag, den wir jedem Gast geben. Der Film weist nicht nur auf die Stadt, sondern auch Einkaufsmöglichkeiten hin." Gerne rede er auch mit Aebla über weitere Wünsche der kuwaitischen Urlauber an das Leben in Zweibrücken.

Die gesamten Erschließungskosten (960 000 Euro) müsse Aebla laut den Verträgen erst bis Ende Mai bezahlen sagte Anwalt Knerr - und zeigte sich gegenüber dem Merkur irritiert darüber, dass die Stadt im Februar in unserer Zeitung erklärt hatte, das Geld sei noch nicht überwiesen. "Das ist bei den Arabern nicht gut angekommen." Das war gestern aber vergessen: Pirmann sagte zwar, die Stadt sei "bei der Finanzierung in Vorleistung getreten, lobte aber "die mittlerweile gute und solide Geschäftsbeziehung, die von Vertrauen und gegenseitiger Hochachtung geprägt ist". Hassan Mohamed komplimentierte zurück, Aebla sei "mit allem von Seiten der Stadt sehr zufrieden".

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