Abwasser- und Wassergebühren steigen massiv

Contwig · Einstimmig hat der Verbandsgemeinderat Zweibrücken-Land nach 16 Jahren wieder eine Erhöhung der Gebühren für Abwasser und Wasser beschlossen. Nötig war dies unter anderem aufgrund der Kosten durch den Bau und der Sanierung von Kläranlagen und Kanälen.

 SymbolfotoLocation:Berlin

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Foto: Lukas Schulze (dpa)

Gebührenerhöhungen sind alles andere als erfreulich. Das weiß auch Jürgen Gundacker (SPD ), Bürgermeister der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land. Dennoch führe nach seiner Auffassung an einer Anhebung der Abwasser- und Wassergebühren kein Weg vorbei, die gestern Abend der Verbandsgemeinderat einstimmig beschlossen hat. Im Schnitt müssten die Haushalte im kommenden Jahr mit Steigerungen in Höhe von 25 bis 28 Prozent rechnen. Gundacker geht aber davon aus, dass nach dieser Anhebung in den "nächsten fünf bis sieben Jahren" keine weitere erfolge. Die letzte liege jetzt 16 Jahre zurück - auch ein Grund für die jetzige massive Anhebung. Eine solch lange Periode soll es, darin waren sich alle im Rat einig, nicht noch einmal geben.

Seit 2011 würden jährlich Verluste verzeichnet, die bislang aus den Überschüssen der Vorjahre ausgeglichen worden seien. Die Gründe hierfür sieht Werksleiter Eckart Schwarz in dem Neubau und der Sanierung der Kläranlagen , die mit über elf Millionen Euro zu Buche geschlagen hätten. Dazu sei die Kanalisation in Mauschbach und Dietrichingen gekommen. Dies habe zu einem erheblichen Anstieg der Belastungen durch Abschreibungen von 950 000 Euro im Jahr 2001 bis auf aktuell über 1,5 Millionen Euro geführt.

Nach Beschluss des Rates steigt die Abwassergebühr nun von 1,76 auf 2,38 Punkte. Außerdem steigt der wiederkehrende Beitrag für das Abwasser von 0,07 auf 0,13 Punkte. Auch die jährlich wiederkehrenden Beiträge für die Wasserversorgung steigen (bei einer Grundstücksfläche von bis zu tausend Quadratmetern von 58,85 auf 85,60 Euro und bei einer Größe über 1800 Quadratmetern von 77,04 auf 112,35 Euro).

Thomas Hohn (FDP ) bemerkte, die Erhöhungen seien besonders bitter für die landwirtschaftlichen Betriebe, die schon jetzt leiden müssten. Mit Sorge blickt der Hornbacher in die Zukunft, in der "nicht zu viel grüne Politik Einfluss nehmen sollte". Er meinte damit mögliche Änderungen in der Klärschlammverordnung, die dann sich negativ auf die Gebühren niederschlagen könnten.

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