„Sie freuen sich auf jede Probe“

Contwig · Vier Formationen der Kreismusikschule waren am Samstag in Contwig zu hören. Jazz Kids und das Jazz Ensemble spielten – die Namen verraten es – Jazz. Avenger und Mustard boten ein Programm für Rock- und Popfans.

 Rockte mit viel Leidenschaft: Avenger-Sängerin Anna Wernicke mit ihren drei Gitarristen Nici Bänsch, Lucas Seemann und Steffen Hirtle (von links). Foto: Dingler

Rockte mit viel Leidenschaft: Avenger-Sängerin Anna Wernicke mit ihren drei Gitarristen Nici Bänsch, Lucas Seemann und Steffen Hirtle (von links). Foto: Dingler

Foto: Dingler

Dass es sowohl im Jazz- als auch im Rockpop-Bereich hochkarätigen Nachwuchs gibt, zeigte am Samstag ein so genanntes Bandmeeting: Im Contwiger Freizeitgelände wechselten sich vier Formationen der Kreismusikschule Südwestpfalz ab. Zunächst spielten die von Uli Geßner betreuten Jazz Kids. Das sind noch ganz junge Musiker von elf bis zwölf Jahren, die sich dennoch schon an Jazzklassiker wie "All Blues" von Miles Davis oder "Watermelon Man" von Herbie Hancock heranwagten. "Für das Alter haben die drei Jungs schon ein sehr gutes Niveau", sagte Geßner, der mangels Alternativen selbst den Bass zupfen musste. Diesen Umstand bedauerte der Leiter der Kreismusikschule, Roland Schwindinger: "Der Landesverband veranstaltet nächstes Jahr einen Bandwettbewerb - da hätten die Riesenchancen. Aber es kann ja schlecht der Lehrer mitspielen."

Ebenfalls von Geßner geleitet ist das Jazz Ensemble der Kreismusikschule - hier spielten fortgeschrittene Schüler im Alter von 14 bis 20 Jahren bekannte Standards wie "Cantaloupe Island", "Blue Bossa" oder "Take Five". Da war schon richtig Schwung drin, wenn die Rhythmusgruppe mit Lars Kobel (Schlagzeug), Johannes Dockweiler (Bass), Lucas Seemann (Gitarre) und Lea Hoffmann (Piano) loslegte. Dazu solierten Felix Kries am Vibrafon und Paul Guhl am Altsaxofon.

Eine Besonderheit bot die darauf folgende Band Avenger an: Sie stellte sage und schreibe vier Gitarristen auf die Bühne, einer davon Leiter Daniel Bellaire. Bei solcher Gitarrengewalt war die Stoßrichtung klar: Avenger rockten, was das Zeug hielt. "Smoke on the Water", "Highway to Hell", "Born to be Wild" oder "Paranoid" - die Band ließ eigentlich keinen Rock-Klassiker aus. Eine gute Figur machte dabei Sängerin Anna Wernicke, die eine gute weibliche Interpretation der im Original meist von Männern gesungenen Rocksongs lieferte.

Das Aushängeschild der Kreismusikschule ist wohl die Band Mustard, die den Abschluss des Meetings lieferte: Seit 2013 existiert die Gruppe schon, die es auch schon zu Auftritten in Musikkneipen oder beim Rheinland-Pfalz-Tag gebracht hat. Obwohl die Probensituation alles andere als einfach ist, denn alles muss jeden Freitag in der Realschule Rodalben auf- und wieder abgebaut werden, lohne sich die Arbeit, so Christoph Heber. "Die jungen Leute haben total Lust drauf und freuen sich richtig auf jede Probe", meinte der Bandleiter. Sängerin Johanna Welle erzählte nicht ohne Stolz, Mustard habe, obwohl nicht ganz passend vom Stil her, schon die Rockkneipe "Schwemme" in Pirmasens zum Tanzen gebracht - und das mit einem eher Pop orientierten Programm mit Titeln von Adele, Peter Gabriel oder Jamiroquai . Schade nur, dass sich im Freizeitzentrum die Zuschauerresonanz in Grenzen hielt. Das lag sicher auch an den heißen Temperaturen.

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