Rheinland-Pfälzer beweisen Zivilcourage

Mainz · Rheinland-Pfälzer beweisen Zivilcourage, wenn Mitmenschen in Gefahr geraten. "Ich beobachte eine große Solidarität in der Bevölkerung gegen Gewalt und Kriminalität", sagte der Vorsitzende des Weißen Rings Rheinland-Pfalz, Karl-Heinz Weber.

"Ob man hilft oder weitergeht - das ist eine Entscheidung, die man in Sekundenbruchteilen trifft."

Weber, der auch Polizeipräsident in Mainz war, betont aber, man solle sich beim Helfen nicht selbst in Gefahr begeben. In jedem Fall sei es ausreichend, die Polizei anzurufen, sich zu merken, in welche Richtung der Täter geflohen sei und wie er aussah. Auch Öffentlichkeit herstellen und andere Passanten anschreien helfe: "Oft lässt der Täter dann von dem Opfer ab", sagte Weber. Der Weiße Ring setzt sich für die Rechte von Kriminalitätsopfern ein, betreut sie, kümmert sich um einen Anwalt und - bei traumatischen Erlebnissen - um einen Therapeuten.

Gestern verlieh das Innenministerium den Preis für Zivilcourage Rheinland-Pfalz. Ausgezeichnet wurden Menschen aus Bingen, Kirn, Koblenz, Mainz und Schifferstadt. Steven Bues aus Mainz zum Beispiel verhinderte durch sein Eingreifen eine schwere Körperverletzung, Özde und Gülsah Erden sowie Florian Albert Finkbeiner aus Koblenz bewahrten eine junge Frau vor einer Sexualstraftat.

Bei der Übergabe der Auszeichnungen rief Innenstaatssekretär Randolf Stich die Gesellschaft zum Zeigen von Zivilcourage auf. "Wir vergeben den Preis an Menschen, die es in ganz besonderen Situationen geschafft haben, Ängste zu überwinden und sich in Notlagen für andere eingesetzt, Schaden abgewehrt oder Leid gemindert haben", sagte er.

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