Werte und Einstellung zum Sport vermittelt

Zweibrücken/Landstuhl. Jutta Kopf, die Vizepräsidentin des Sportbundes Pfalz, scheidet an diesem Samstag, 17.

 Die Mitglieder des Ausschusses für Marketing Götz Krämer, Michael Hasslinger, Asmus Kaufmann, und Werner Kipper (von rechts) begutachten mit Jutta Kopf (rechts) die Vereinszeitschriften, die prämiert werden sollen. Foto: Sportbund

Die Mitglieder des Ausschusses für Marketing Götz Krämer, Michael Hasslinger, Asmus Kaufmann, und Werner Kipper (von rechts) begutachten mit Jutta Kopf (rechts) die Vereinszeitschriften, die prämiert werden sollen. Foto: Sportbund

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Mai, bei der Mitgliederversammlung in Landstuhl nach 28 Jahren aus dem Präsidium des Dachverbandes für die Sportvereine auf eigenen Wunsch aus. Merkur-Redakteur Werner Kipper unterhielt sich mit der Vizepräsidentin, die für den Bereich Marketing zuständig war.

Frau Jopf, wann ist Ihre Entscheidung gefallen, auf eigenen Wunsch aus dem Präsidium des Sportbundes auszuscheiden?

Jutta Kopf: Nach meinem 70. Geburtstag habe ich den Entschluss gefasst, nicht mehr zu kandidieren. Ich wollte diese Entscheidung frei und ohne Druck von außen treffen.

Welches waren Ihre Beweggründe, 1986 Verantwortung in dem Dachverband der Sportvereine Verantwortung zu übernehmen. Hat Sie jemand ermuntert, dieses Amt anzunehmen, und in wessen Fußstapfen sind Sie getreten?

Kopf: Die damaligen Mitglieder des inzwischen aufgelösten Ausschusses "Frau im Sport" haben mich animiert, mehr Verantwortung im Präsidium zu übernehmen. Es sollte verstärkt die weibliche Sichtweise in Entscheidungen einfließen. Ich habe nie versucht, in fremde Fußstapfen zu treten. Von vielen Sportkameraden habe ich große Unterstützung erfahren, die mir die Werte und Einstellung zum Sporttreiben vermittelt haben. Dieses wollte und will ich der nächsten Generation weitergeben.

Welchen Aufgabenbereich haben Sie in Ihrer Ägide begleitet, und wie sahen ihre Verpflichtungen aus?

Kopf: Meine Aufgabe war der Vorsitz des Ausschusses "Frau im Sport", "Öffentlichkeitsarbeit" und "Marketing". Eine große Freude war für mich die Vertretung des Sportbundes bei Jubiläen, Verbandstagen, Mitgliederversammlungen, Sportveranstaltungen und Ehrungen.

Sie waren für den Bereich Marketing, früher Öffentlichkeitsarbeit, zuständig. Hat Ihr Amt im Laufe der Jahre an Bedeutung gewonnen, da diesem Bereich bei den Vereinen eine zunehmend größere Bedeutung beikommt?

Kopf: Der gesamte Bereich Marketing ist in den letzten Jahren von großer Bedeutung für Vereine und Verbände geworden. Der Sportbund hat stetig die Kommunikation mit seinen Mitgliedern verbessert. Sie bekommen alle Informationen, Hinweise und Formulare problemlos übers Internet.

Welche Präsidenten des Sportbundes haben Sie während Ihres Amtes erlebt und wie sah Ihre Zusammenarbeit aus?

Kopf: Die Zusammenarbeit mit Otto Johann war gut, mit Peter Büchner hatte das gesamte Präsidium Probleme, und Dieter Noppenberger geht offen, kollegial und vertrauensvoll mit den Vizepräsidenten um.

Das Ehrenamt, das Sie begleitet haben, hat auch einen gewissen Zeitaufwand erfordert. Gibt es Augenblicke, an die Sie sich spontan erinnern, Begebenheiten, die sich in Ihrem Gedächtnis unauslöslich eingeprägt haben?

Kopf: Den Zeitaufwand habe ich gerne erbracht. Ich habe viele interessante und liebenswerte Menschen kennengelernt, mit denen ich einen freundlichen Umgang pflegen konnte. Alle Veranstaltungen, die ich besuchen durfte, waren jede für sich einmalig. Unsere Aktion "Die Pfalz läuft für den Dom" werde ich nie vergessen. Es war ein toller Anblick, als die vielen Läufer wie eine große Welle über die Maximilianstraße in Speyer am Dom ankamen.

Beschleicht Sie auch etwas Wehmut, wenn Sie nun Ade sagen. Sind die Weichen bereits für Ihre Nachfolge gestellt?

Kopf: Natürlich beschleicht mich etwas Wehmut, wenn ich nicht mehr dem Präsidium angehöre. Aber ich weiß den Sportbund gut aufgestellt. Wir haben eine neue zweckmäßige Geschäftsstelle, fleißige und motivierte Mitarbeiter und ein Präsidium, das aus alten und neuen Mitgliedern besteht, die die erfolgreiche Arbeit fortsetzen werden.

Sie sind weiterhin bei der Rudergesellschaft Speyer und Basketball-Verband Rheinland-Pfalz in führender Funktion tätig. Spiegeln sich in diesen beiden Funktionen auch Ihre sportlichen Vorlieben wider?

Kopf: Meine Funktionen bei der Rudergesellschaft (RGS) Speyer und dem Basketballverband Rheinland-Pfalz werde ich weiterhin wahrnehmen. Die RGS ist meine sportliche Heimat, der ich viel zu verdanken habe.

Welche Sportarten haben Sie einst selbst betrieben?

Kopf: Der schönste Sport für mich persönlich ist am und auf dem Wasser. Die Rudervereine um Speyer haben einen hohen Erholungsfaktor. Sie waren immer ein Ausgleich, wenn Familie und Ehrenämter das manchmal nötig machten.

Welchen Wandel haben Sie in den 28 Jahren im Sportbund Pfalz erlebt. Welche Hilfestellung haben Sie den Vereinen gegeben, Ihre nicht immer leichten Aufgaben zu bewältigen? Was ist Ihre Grundphilosophie?

Kopf: Der Sportbund hat am Bewährten festgehalten, sich aber Neuem nicht verschlossen. Er vertritt mit Nachdruck die Wünsche und Bedürfnisse seiner Mitglieder. Unsere Vereine bieten ein breit gefächertes Angebot, ein soziales Umfeld und Geborgenheit in ihrer Gemeinschaft. Ich möchte, dass der Sport weiterhin einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft hat.

Ich habe Sie während meiner Zugehörigkeit seit 1999 zum Ausschuss für Marketing stets als sehr engagierte Funktionärin erlebt, die bei gegensätzlichen Ansichten auch kein Blatt vor den Mund genommen hat. War es Ihre offene Art, die Dinge anzusprechen, die Ihnen auch den notwendigen Respekt verschafft hat?

Kopf: Ich habe immer versucht, offen, ehrlich und auch kritisch zu sein. Dies erwarte ich auch von meinem Gegenüber.

In der Regel neigen ausscheidende Präsidiumsmitglieder dazu, gute Ratschläge ihren Nachfolgern mitzugeben. Wenn ja, was würden Sie Ihrem Nachfolger oder Ihrer Nachfolgerin mit auf den Weg geben?

Kopf: Meiner(m) Nachfolger(in) möchte ich keine Ratschläge geben, nur die Empfehlung, vertrauensvoll mit der Geschäftsstelle des Sportbundes zusammenzuarbeiten.

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