Bundesliga-Nachwuchs SV64-A-Jugend gelingt glücklicher Zittersieg

Zweibrücken · Handball-Jugendbundesliga: Knapper 35:34-Erfolg zu Hause gegen Bietigheim. Mit Platz fünf im Soll.

Die A-Junioren des SV 64 Zweibrücken haben einen knappen 35:34-Heimsieg gegen die SG Bietigheim gefeiert. Dabei entwickelte sich das Spiel in der Ignaz-Roth-Halle gegen den Tabellenvorletzten zu einer echten Zitterpartie. Doch die 64er konnten sich wieder einmal auf ihre Topleistungsträger Marc-Robin Eisel, Kian Schwarzer, Philipp Meiser und Tom Ihl verlassen, die gemeinsam 30 der 35 Toren erzielten.

In der laufenden Jugendbundesliga-Saison scheint bei den Leistungen der Junglöwen nur eines beständig zu sein – ihre Unbeständigkeit. Auf grandiose Auswärtssiege, wie zum Beispiel gegen die ambitionierte SG Pforzheim, folgten zu Hause Niederlagen oder Zittersiege gegen Teams aus der unteren Tabellenregion. Auch am Samstag hatten die Jungs der Trainer Björn Stoll und Christian Schwarzer mächtig Dusel, dass sie einen zwischenzeitlichen Vorsprung von sieben Toren in der Schlussphase nicht noch verspielten. Bis zur 24. Minute diktierten die Zweibrücker das Geschehen und führten beruhigend mit 16:9. Alles schien auf den lang ersehnten souveränen Heimsieg hin zu deuten. Doch binnen elf Minuten brachen die Hausherren komplett ein und der Nachwuchs des Zweitligisten, der Tor um Tor aufholte, konnte beim 18:18 (35.) das Spiel wieder völlig offen gestalten. Nach diesem 2:9-Negativ-Lauf besannen sich die SV-Jungs wieder auf ihre eigentlichen Stärken. Angetrieben von Spielmacher Marc-Robin Eisel und Kreisläufer Kian Schwarzer, beflügelt durch die Tore der beiden Linkshänder Philipp Meiser und Tom Ihl, rissen die 64er das Spiel wieder an sich. Als der zehnfache Torschütze Philipp Meiser eine Minute und 19 Sekunden vor dem Ende das 34:30 erzielte, schien der Heimsieg endgültig in trockenen Tüchern. Mit den Gedanken offensichtlich schon in der Kabine, stellte die Zweibrücker Hintermannschaft das Verteidigen komplett ein. Die Gäste konnten, trotz eines weiteren Gegentores von Kian Schwarzer, in 79 Sekunden noch sage und schreibe vier Treffer erzielen. Sekunden vor dem Schlusspfiff eroberten die Bietigheimer bei offener Manndeckung ein weiteres Mal den Ball, wobei die Schiedsrichter ein Foul erkannten und die Aktion zugunsten der 64er zurück pfiffen. Mit diesem glücklichen, aber enorm wichtigen 35:34-Sieg, schoben sich die SV-Jungs auf den fünften Tabellenplatz vor, der die weitere Qualifikation für die Bundesliga bedeuten würde. „Heute hatten wir das Glück des Tüchtigen. Wir arbeiten mit den Jungs jede Woche sehr intensiv und wollen die Truppe Stück für Stück weiter entwickeln. Wir wollen vor allem konstanter auftreten“, war Björn Stoll über den Sieg erleichtert und blickte nach dem kleinen Sprung auf Rang fünf positiv in die Zukunft.

Denn die Bundesligamannschaft des SV 64 Zweibrücken ist mit 11:9 Punkten und dem fünften Platz auch in dieser Saison wieder absolut im Soll. Die ersten sechs Plätze garantieren die Qualifikation für ein weiteres Jahr in der Bel-Etage des deutschen Jugendhandballs. Allerdings ist die Bundesliga Süd in dieser Saison äußerst ausgeglichen. Den Dritten, die TSV Wolfschlugen, und den Tabellenachten, die JSG Echaz-Erms, trennen gerade einmal vier Punkte. Für einen verhältnismäßig kleinen Verein, wie den SV 64, ist die Teilnahme an der Jugendbundesliga keine Selbstverständlichkeit. Angeführt vom Nachwuchs der Rhein-Neckar-Löwen spielen in der Süd-Staffel alleine sechs Nachwuchs-Leistungszentren von Bundesligavereinen. Mit seiner guten Platzierung bleibt das Team aus Zweibrücken das Aushängeschild für vorbildliche Jugendförderung im Saarland und Rheinland-Pfalz. Die beiden anderen regionalen Vertreter aus Mainz-Budenheim und die Eulen aus Ludwigshafen zieren in der Ost-Staffel chancenlos das Tabellenende.

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