In Rekordzeit in deutsche Spitze hochgearbeitet

Einöd · 2016 war das Jahr von Mehrkämpfer Jonas Freyler. Mit Erfolgen bei Süddeutschen und Deutschen Meisterschaften ging es für den 16-jährigen Einöder steil bergauf. Inzwischen gehört er sogar dem Bundeskader an.

 Bis zu sechs Mal in der Woche schwitzt Jonas Freyler beim Kraft- und Techniktraining, wie hier in der LAZ-Halle in Zweibrücken. Foto: Hagen

Bis zu sechs Mal in der Woche schwitzt Jonas Freyler beim Kraft- und Techniktraining, wie hier in der LAZ-Halle in Zweibrücken. Foto: Hagen

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An Diskuswerfer Jonas Freyler aus Einöd kam in Deutschland im vergangenen Jahr keiner vorbei. Der 16-jährige Schüler des Hofenfels-Gymnasiums in Zweibrücken wurde bei der U16 nicht nur Süddeutscher und Deutscher Meister mit der für seine Altersklasse ein Kilogramm schweren Diskusscheibe, sondern führte mit 61,20 Metern auch die DLV-Bestenliste an.

Aber nicht nur mit dem Diskus, sondern auch im Kugelstoßen und im Mehrkampf gehörte Freyler, der für den TV Homburg startet, zu den besten Leichtathleten Deutschlands. Bei den Süddeutschen Meisterschaften wurde Freyler im Kugelstoßen Dritter, bei der Deutschen Meisterschaft Sechster. Mit 17,75 Metern rangierte er im Kugelstoßen in der DLV-Bestenliste auf Platz zwei, im Block-Mehrkampf mit 3267 Punkten ist er wie im Diskuswerfen bester deutscher Athlet.

Im Neunkampf lag Jonas Freyler mit 5409 Zählern auf Platz vier. In der DLV-Rangliste im Weitsprung lag Freyler mit 6,51 Metern bundesweit auf Platz sechs. Kein Wunder, dass der Gymnasiast mit dem abgelaufenen Jahr äußerst zufrieden war. "Das lief schon optimal", sagt der amtierende Deutsche Meister im Diskuswerfen . Die mehrfache Verbesserung seiner persönlichen Leistungen im Kugelstoßen , Diskuswerfen und Weitsprung waren auch für seinen Homburger Trainer Joachim Marahrens erstaunlich, schließlich war sein Schützling Jonas 2015 ein gutes halbes Jahr am Knie (Morbus-Schlatter-Wachstumsstörung) verletzt.

Zur Leichtathletik kam Jonas Freyler erst vor gut drei Jahren. "Bei den Bundesjugendspielen hatte ich sehr gute Ergebnisse erzielt und kam so auf den Geschmack, vom Fußball zur Leichtathletik zu wechseln."

Mit seinen Eltern besprach er seinen neuen sportlichen Weg, und beim TV Homburg fand er seinen Trainer und Förderer. 2015 konnte er wegen seiner Knieprobleme erst ab Juli Sprint und Sprung trainieren und Wettkämpfe bestreiten. Trotz des Trainingsrückstandes wurde der Einöder in seiner Altersklasse Süddeutscher Meister im Diskuswerfen und mit 49,53 Metern führte er die DLV-Jahresbestenliste im Diskus bei der M14 an. In dieser Bestenliste lag Jonas zudem auf Platz sechs im Kugelstoßen (14,40 Meter) und im Speerwurf mit 46,6 Metern auf Platz 16.

Freyler hat allen Grund auf das letzte Jahr stolz zurückzuschauen. Neben seinen zahlreichen Triumphen bei der DM und den Süddeutschen Meisterschaften , standen nicht weniger als acht Saarlandmeistertitel und sieben Saarlandrekorde bei der U16 in der Erfolgsbilanz.

Logische Konsequenz seiner außerordentlichen Diskusleistungen war die Berufung in den Bundeskader des Deutschen Leichtathletik-Verbandes. In dem Kreis der Nationalmannschaft absolvierte er bereits erste Lehrgänge im Bundesleistungszentrum Kienbaum bei Berlin. Aber: ohne Fleiß, kein Preis. Das gilt auch für das bisher größte und erfolgreichste Leichtathletiktalent des TV Homburg .

Sechs Trainingseinheiten pro Woche mit jeweils zwei Stunden stehen im Kraftraum, in der Halle (Sportschule Saarbrücken) und im Diskus- und Kugelstoßring am Homburger Waldstadion an. Jonas sieht seine sportliche Zukunft eher im Zehnkampf, als in einer der Einzeldisziplinen Diskus und Kugelstoßen : "Darauf trainiere und arbeite ich intensiv hin." Und in diesem Jahr gibt's einen Neubeginn. Freyler muss sich in der nächsten Altersstufe, der U18 messen.

Seine sportlichen Höhepunkte in diesem Jahr sind die Deutschen Einzel-Meisterschaften in Ulm und die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Bernhausen bei Stuttgart. Diskus-Junioren-Bundestrainer Jörg Schulte traut ihm die Qualifikation für die Jugendweltmeisterschaften im Juli in Nairobi/Kenia durchaus zu. "Es gilt, sich neu einzustellen", erklärt Freyler. Statt eines Kilogramms wiegt der Diskus nun 1,5 Kilogramm. "Ich warte mal ab, wie es läuft", will Jonas Freyler seine sportlichen Ambitionen für 2017 nicht zu hoch schrauben, zumal in diesem, ersten Jahr der U18 seine stärksten Kontrahenten ein Jahr älter sind als er.

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