Eishockey-Regionalliga Mit einem Bein in den Playoffs

Zweibrücken · Eishockey-Regionalliga: EHC Zweibrücken kann nach Sechs-Punkte-Wochenende langsam über die Hauptrunde hinaus planen.

 Die Hornets feiern das 5:2 durch Tomas Vodicka gegen Ravensburg.

Die Hornets feiern das 5:2 durch Tomas Vodicka gegen Ravensburg.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

So gelöst hat man Terry Trenholm selten gesehen. Mit einem breiten Grinsen schlenderte der Hornets-Trainer nach dem Spiel gegen Ravensburg aus der Kabine, nickte mehrmals zufrieden, als er sich der Presse stellte. „Heute ist alles super“, sprudelte es aus dem Kanadier heraus. Schließlich habe sein Team mit dem Sechs-Punkte-Wochenende „einen richtig großen Schritt“ in Richtung Playoffs gemacht.

Vier Spieltage sind in der Hauptrunde noch zu absolvieren, bevor ausgesiebt wird und die vier Teilnehmer der K.o.-Spiele feststehen. Nach dem 8:2 in Freiburg und dem 5:2 nur 24 Stunden später gegen den EV Ravensburg (wir berichteten) mischen die Hornets kräftig mit in der Vergabe. Hinter Meister Bietigheim (43 Punkte) hat der EHCZ mit jetzt 39 Punkten schon ein kleines Polster zwischen sich und die Konkurrenz gebracht. Der wiedererstarkte Heilbronner EC und der ESC Hügelsheim haben momentan jeweils 35 Zähler auf dem Konto, Eppelheim (33 Punkte und ein Spiel weniger) sowie Ravensburg (32) lauern dahinter.

Dass die Ausgangslage für die Hornets plötzlich so komfortabel erscheint, liegt aber nicht nur an den beiden Siegen. Zusätzlich patzten auch die Tabellennachbarn am Wochenende oder nahmen sich gegenseitig die Punkte weg. So kassierten Ravensburg (1:3) und Eppelheim (3:4) unerwartete Niederlagen gegen Stuttgart, Heilbronn fertigte den bisherigen Zweiten Hügelsheim mit 6:0. Trotz aller Euphorie warnt Trenholm: „Es sieht jetzt richtig gut aus, aber durch sind wir noch lange nicht. Die Liga ist in dieser Saison so stark und ausgeglichen, da kann alles passieren.“

Sollten die Hornets in den restlichen Spielen aber an die Leistung vom Sonntag anknüpfen, dürfte ihnen ein Platz in der Finalrunde sicher sein. Im Vergleich zu Vorwoche, als man noch in Ravensburg mit 1:2 nach Penaltyschießen unterlag, zeigte sich die Trenholm-Truppe vor heimischer Kulisse deutlich zielstrebiger. „Ravensburg war heute nicht schwächer als letzte Woche. Aber wir haben uns diesmal viel mehr Chancen erarbeitet. Wenn du nicht aufs Tor schießt, kannst du auch keine Treffer erzielen – so einfach ist das.“

Bereits nach vier Minuten war EHC-Verteidiger Vladimir Zvonik mit dem 1:0 zur Stelle. Ravensburg zeigte sich allerdings wenig geschockt und glich kurz darauf durch Alex Katjuschenko aus. Trenholm vertraute gegen den EVR wieder auf vier Reihen, um nur 24 Stunden nach dem Freiburg-Spiel möglichst „viele frische Beine auf dem Eis zu haben“. Diese Umstellung zahlte sich aus. Noch vor der Pause legten die Hornets zwei weitere Treffer nach. Fabian Fellhauer (14.) stellte auf 2:1 und in Überzahl versenkte Maximilian Dörr (19.) den Puck nach Zuspiel von Marco Trenholm sogar noch ein drittes Mal im Kasten von Ravensburgs Torwart David Heckenberger.

Im zweiten Abschnitt keimte bei den Gästen nochmal Hoffnung auf, als Katjuschenko (35.) auf 2:3 verkürzte. Diese währte allerdings nur eine Minute. Fast im Gegenzug klingelte es schon wieder auf der anderen Seite. Dan Radke bediente Marc Lingenfelser – 4:2. Und so stand es auch, als die Teams zum zweiten Mal in der Kabine verschwanden.

Im Schlussdrittel gelang es den Hornets durch frühes Pressing, Ravensburg vom eigenen Tor wegzuhalten. Zudem hatte der Regionalliga-Zweite mit Steven Teucke einen starken Rückhalt zwischen den Pfosten, der die wenigen Chancen des EVR sicher entschärfte. Stattdessen durfte der Großteil der 700 Fans in der Zweibrücker Peter-Cunningham-Memorial-Arena noch einmal jubeln. Ein Schuss von Dan Radke klatschte zunächst nur an die Latte, aber Routinier Tomas Vodicka (49.) stand goldrichtig und staubte zum 5:2-Enstand ab.

Somit steigt am kommenden Sonntag (19 Uhr) in Zweibrücken das absolute Spitzenspiel. Dann gibt mit dem SC Bietigheim-Bissingen der amtierende Meister und derzeitige Tabellenführer seine Visitenkarte in der Ice-Arena ab. Die beiden bisherigen Aufeinandertreffen in dieser Saison waren echte Offensivschlachten. In Zweibrücken gewann Bietigheim nach Penaltyschießen mit 9:8, im Rückspiel drehten die Hornets den Spieß um und entführten beim 7:4 drei Punkte.

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