„Angst haben wir keine“

Zweibrücken · Nach unruhigen Wochen mit einigen Trainerwechseln, ständigen Zu- und Abgängen startet der SVN Zweibrücken heute Abend in die Saison der Fußball-Oberliga. Trainer Sorin Radu hofft, das bis dahin alle Spieler ihre Freigabe haben.

 SVN-Trainer Sorin Radu (ganz rechts) startet heute mit 19 Spielern in die neue Oberliga-Runde. Foto: Martin Wittenmeier

SVN-Trainer Sorin Radu (ganz rechts) startet heute mit 19 Spielern in die neue Oberliga-Runde. Foto: Martin Wittenmeier

Foto: Martin Wittenmeier

Recht guten Mutes wirken die Verantwortlichen des SVN Zweibrücken . Entspannt sitzt der Vorsitzende Richard Denger, chaotische Wochen und Monate hinter sich, einen Tag vor dem Start in die Fußball-Oberliga-Runde bei der Pressekonferenz. Zufrieden, dass mit dem Hotel Kurparkblick Bad Bergzabern ein neuer Sponsor ab heute auf dem Trikot prangt (wir berichteten). "Das Hotel ist frisch am Markt in Bad Bergzabern. So ist es eine Win-win-Situation für beide. Wir sind neu, der Verein braucht Hilfe", erklärt der Geschäftsführer des Hotels, Oliver Anschütz, den Grund für das Engagement, über dessen Umfang Stillschweigen vereinbart wurde. Rechtzeitig zum Spiel heute sollen die Trikots fertig sein. Froh ist Denger auch, dass es der in der vorläufigen Insolvenz steckende Verein überhaupt geschafft hat, eine Mannschaft zusammenzubekommen. Auch wenn er dazu aufruft, "Geduld mit den Jungs zu haben".

Dass diese gerade zu Beginn noch nötig sein wird, weiß auch Trainer Sorin Radu, der nur wenig Zeit hatte, die Mannschaft vorzubereiten. "Als ich kam, waren neun Spieler hier, zwei gingen gleich wieder. Mit sieben fing ich an." Erst einmal musste eine Mannschaft zusammengestellt werden. 19 Spieler sind es nach einigem Hin und Her. Mit Cihad Gündüz und Hermon Tekele, der nun wieder zurückgekehrt ist, noch zwei aus dem Regionalliga-Kader. "Zehn Tage haben wir hart gearbeitet. In gewissen Sachen ist die Mannschaft strukturiert. Wir wissen aber, dass alles noch nicht zu 100 Prozent läuft", betont Radu. Die 19 Spieler täten alles für den Verein. "Sie sind jung, talentiert und wollen Oberliga spielen." Und alle wüssten genau, dass sie sich heute ab 19 Uhr gegen Hertha Wiesbach anders präsentieren müssen als im Testspiel beim A-Ligisten Phönix Bellheim (0:4). "Ob es reicht, um zu gewinnen - müssen wir abwarten", ist der 40-Jährige, der hofft, dass ein paar Zuschauer den Weg ins Westpfalzstadion finden, vorsichtig. Die Jungs wüssten, was auf sie zukommt. "Auch, dass viele kommen, um zu sehen, wie wir spielen." Das Wichtigste sei es, "sich heute als Team zu präsentieren".

Noch nicht alle Freigaben

Den Auftaktgegner Hertha Wiesbach habe Radu zwei Mal beobachtet. "Das gehört zu meinen Aufgaben. Wir wissen, dass die sehr gut und eingespielt sind - aber Angst haben wir keine." Ein Problem heute könnte aber sein, dass drei Spieler noch keine Freigabe haben. Drei wichtige, wie Radu betont. "Zum Glück ist am Mittwoch die für unseren Torhüter gekommen." Denn mit Philipp Rommelfanger geht der SVN mit nur einem in die Runde. In der kommenden Woche soll ein weiterer Schlussmann von einem belgischen Drittligisten dazustoßen, der in Zweibrücken studiert.

Trotz der sportlich nicht rosigen Aussichten bleibt Sorin Radu zuversichtlich, dass die Spieler auch ihre Charakterstärke beweisen, sollten die ersten schlechten Ergebnisse zu Buche stehen. "Es wird schwer, aber ich denke nie negativ. Egal, wie wir am Freitag spielen - es geht weiter. Auch nächste Woche. Ich denke nicht daran, dass einer nicht mehr mitziehen könnte." Es sei ein positives Signal, dass die Jungs in jedem Training mitziehen.

Für die Spieler selbst sei es "ein sehr wichtiges Signal" gewesen, dass der vorläufige Insolvenzverwalter Jürgen Roth vergangene Woche persönlich mit den Spielern gesprochen, ihnen versichert hat, dass die Runde finanziell gesichert ist, erklärt Radu, der seit Mittwoch vom 34-jährigen Cédric Friedmann aus Strasbourg als Co-Trainer unterstütz wird. So sei auch die Mannschaft froh, trotz der fehlenden Vorbereitung, "dass es jetzt losgeht", sagt Gündüz. "Die Vorfreude ist da, wie bei jedem Fußballer. Wenn wir uns als Einheit zeigen, bin ich guter Dinge, dass wir unsere Ziele erreichen."

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