Auf 1. FC Kaiserslautern wartet Pokal-Highlight Endlich mal nur Außenseiter

Kaiserslautern · Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern empfängt in der ersten Runde des DFB-Pokals Bundesligist Borussia Mönchengladbach. Gelingt die Überraschung?

 Fans des 1. FC Kaiserslautern halten ihre Fanschals in die Höhe: Am Montagabend dürfen 5000 Fans das DFB-Pokalspiel gegen Boussia Mönchengladbach vor Ort anschauen. Geplant waren bis Freitag 20 000 Zuschauer. Werden die Zuschauer im Stadion Augenzeuge einer Überraschung? 

Fans des 1. FC Kaiserslautern halten ihre Fanschals in die Höhe: Am Montagabend dürfen 5000 Fans das DFB-Pokalspiel gegen Boussia Mönchengladbach vor Ort anschauen. Geplant waren bis Freitag 20 000 Zuschauer. Werden die Zuschauer im Stadion Augenzeuge einer Überraschung? 

Foto: dpa/Uwe Anspach

Montagabend, Flutlichtspiel, Betzenberg. Tausende Menschen grölen die Zeilen des Betze-Liedes aus ihren Kehlen. Freudetrunken. Biertrunken. Ein Szenario, das beim einen oder anderen Fan des Fußball-Drittligisten 1. FC Kaiserslautern sicherlich für Gänsehaut sorgt. Lang lang ist’s her, als es im legendären Fritz-Walter-Stadion so richtig laut wurde. Ja, in den letzten Monaten schwebte wegen der Corona-Pandemie vielmehr eine laut Stille durch das weite Rund. Bis am ersten Spieltag beim 0:0 gegen Eintracht Braunschweig nach langer Zeit mal wieder über 10 000 Fans im Stadion vor Ort waren. Die Stimmung? Gut.

Doch an diesem Montagabend sollte es noch besser werden, lauter. Ausgerechnet unter Flutlicht – und gegen einen Bundesligisten. Geplant war, dass der FCK gegen den Borussia Mönchengladbach in der ersten Runde des DFB-Pokals (20.45 Uhr, ARD) 20 000 Fans empfangen darf. Ein Plan, aus dem jedoch nichts wurde. Denn seit Freitagnachmittag steht fest, dass die Ausnahmegenehmigung von 20 000 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion wieder kassiert und auf 5000 reduziert wurde. Der Grund: Die Corona-Inzidenz in Kaiserslautern lag mindestens drei Tag am Stück über 35. So mancher Fan zeigte sich auf Facebook sehr enttäuscht. Ein Nutzer schrieb etwa: „Da kann man echt nur mit dem Kopf schütteln und einfach unfassbar.“

Und dennoch: Trotz aller enttäuschter Hoffnung bei Fans und Mannschaft, stellt das Spiel für den FCK freilich ein Höhepunkt in dieser Saison dar. Einen, bei dem für FCK-Trainer Marco Antwerpen Gladbach natürlich der haushohe Favorit ist. „Die Rollen sind klar verteilt. Dementsprechend ist es auch mal schön, aus einer Underdogposition in ein Spiel zu gehen. Ich denke, das tut uns ganz gut.“ Der FCK startete nicht gut in die neue Drittliga-Saison. Nach dem torlosen Remis gegen Braunschweig gab es eine 0:1-Niederlage beim SV Meppen.

Die große Herausforderung sei es, im Spiel mutig zu agieren, defensiv aber trotzdem gute Abläufe zu haben. „Es ist wichtig, dass wir eine Reaktion auf das Spiel in Meppen zeigen. Wir wissen aber natürlich, was für ein Gegner da kommt und welche Offensivspieler Mönchengladbach im Kader hat. Wir müssen eine gute Balance zwischen Defensive und Offensive finden“, sagte Antwerpen.

Anas Bakhat, Philipp Hercher, Lucas Röser, Marlon Ritter und Dominik Schad fallen verletzt aus. Angreifer Simon Stehle, der am Montag von Hannover 96 ausgeliehen wurde, ist ebenfalls nicht dabei. Er soll in der kommenden Woche erstmals mit der Mannschaft trainieren. Dagegen sind die zuletzt ausgefallenen Marvin Senger und Anil Gözütok eine Option.

Eher positive Nachrichten vermeldete hingegen Gladbach. Dort könnten Alassane Plea und Jonas Hofmann rechtzeitig werden. Beide zuletzt verletzten Angreifer des Bundesligisten stiegen am Freitag wieder ins Mannschaftstraining ein. „Ich gehe davon aus, dass es bis Montag dann wieder zum Thema wird“, sagte Gladbachs neuer Trainer Adi Hütter vor seinem Pflichtspieldebüt. Plea hatte sich in der Vorbereitung eine Kapselverletzung am Knie zugezogen. Nationalspieler Hofmann laborierte ebenfalls an einer Knieverletzung.

Doch auch bei den Gladbachern fehlen einige Spieler. Verzichten müssen sie auf die verletzten oder erkrankten Ramy Bensebaini, Kouadio Koné, Denis Zakaria, Jordan Beyer und Mamadou Doucouré. Neuzugang Luca Netz, den die Borussia von Hertha BSC verpflichtete, ist am Montag laut Hütter noch keine Option für die Startelf. Als Ersatz für Bensebaini auf der linken Seite legte sich der frühere Frankfurter Trainer dagegen bereits auf den 18 Jahre alten US-Amerikaner Joe Scally fest. „Er hat bislang einfach eine sehr gute Figur abgegeben“, sagte Hütter, der sich vor dem Spiel sehr selbstbewusst gibt: „Wir sind Borussia Mönchengladbach, wollen eine Runde weiterkommen und dementsprechend wollen wir auch auftreten. Wenn wir den Fight annehmen, wird sich am Ende unsere Qualität durchsetzen.“

Noch unklar ist, ob Stammtorhüter Yann Sommer oder der frühere Lauterer Tobias Sippel im Tor stehen wird. „Ich habe mit beiden noch nicht gesprochen, deshalb kann ich dazu noch nichts sagen“, sagte Hütter. Unter seinem Vorgänger Marco Rose hatte im Pokal stets Sippel gespielt. „Ich bin aber ein anderer Trainer“, sagte Hütter vielsagend.

 Der frühere FCK-Torwart Tobias Sippel kehrt auf den Betzenberg zurück – und das als Spieler von Gegner Gladbach. Wird er von Anfang an spielen?

Der frühere FCK-Torwart Tobias Sippel kehrt auf den Betzenberg zurück – und das als Spieler von Gegner Gladbach. Wird er von Anfang an spielen?

Foto: dpa/Uli Deck

Sippel, der in Bad Dürkheim geboren wurde, hatte bis 2015 für den FCK gespielt – bis er nach Gladbach wechselte. Er freue sich sehr auf die Rückkehr auf den Betzenberg, sagte der 33-Jährige nach der Auslosung. Ein Millionenpublikum wird Sippels Heimatbesuch live in der ARD sehen. Und zumindest 5000 Fans im Stadion.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort