Erst im Elfmeterschießen TSC Zweibrücken verliert Pokal-Krimi

Zweibrücken/Stambach/Knopp · Fußball-Landesligist TSC Zweibrücken unterliegt dem SV Hermersberg im Elfmeterschießen mit 5:6 – und scheidet damit in der zweiten Runde des Verbandspokals aus. Auch die SG Knopp/Wiebach verabschiedet sich aus dem Wettbewerb. B-Ligist SC Stambach siegt dagegen überraschend deutlich.

 Enges Duell: Zweibrückens Pascal Julier (rot) kämpft mit dem Hermersberger Christoph Metzger um den Ball. Am Ende setzen sich die Hermersberger durch. Am Wochenende sehen sich beide Teams bereits wieder.

Enges Duell: Zweibrückens Pascal Julier (rot) kämpft mit dem Hermersberger Christoph Metzger um den Ball. Am Ende setzen sich die Hermersberger durch. Am Wochenende sehen sich beide Teams bereits wieder.

Foto: Martin Wittenmeier

Als zehnter Elfmeterschütze schnappte sich Hermersbergs Stürmer Florian Weber den Ball und legte ihn auf den Punkt. Eines war klar:  Trifft Weber, gewinnt Fußball-Landesligist SV Hermersberg – und zieht in die nächste Runde des Verbandspokals ein. Der TSC Zweibrücken, ebenfalls Landesligist, würde ausscheiden. Und das auf diese bittere Art und Weise. So kam es dann auch wenige Sekunde später. Weber verwandelte sicher und schoss die Rosenstäder aus dem Pokalwettbewerb. 5:6 nach Elfmeterschießen. Schade aus TSC-Sicht.

Einen entscheidenden Anteil hatte neben Weber auch SVH-Schlussmann Reiner Schwartz. Denn der Torhüter wurde von Trainer Jens Mayer erst in der 118. Minute eingewechselt. Extra für die Lotterie vom Elfmeterpunkt. Trainer Meyer mit seiner Entscheidung und Torwart Schwartz auf der Linie bewiesen ein gutes Händchen. Denn Schwarz hielt gleich zwei Elfmeter. Dennis Hirt und Eren Cünyet verschossen beim TSC - genauso wie Patrick Freyer auf Seiten des SV Hermersberg. Doch Freyers Fehlschuss blieb am Ende eben nur eine Randnotiz. Eine Fußnote. Peter Rubeck, Trainer des TSC Zweibrücken, zeigte sich trotz des Ausscheidens einverstanden mit dem Spiel: „Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden. Sie hat gekämpft, auch wenn es phasenweise nicht schön war, sondern ein Abnutzungsspiel.“

In der Tat waren die kompletten 120 Minuten durch viele Zweikämpfe und Fouls im Mittelfeld geprägt. Dazu übertrugen sich von außen noch Emotionen und Sticheleien. Höhepunkt war sogar eine gelbe Karte gegen die Bank des TSC Zweibrücken.

In der regulären Spielzeit dauerte es bis in die zwölfte Minute, ehe die 300 Zuschauer die erste Torannäherung sahen. Patrick Freyer setzte zu einem Solo an, verzog aber seinen Abschluss. Enger war es auf der Gegenseite zwei Minuten später, als Dennis Hirt einen Eckball auf den zweiten Pfosten zog. Luca Brödel sprang am höchsten, bei dessen Kopfball SVH-Schlussmann Sven Deppert schnell abtauchte und die Gelegenheit entschärfte.

Die zweite Torgelegenheit der Gastgeber landete schließlich im Tor. Ein langer Einwurf von Cünyet Eren wurde auf Steven Mathieu (26.) verlängert, der den Ball nur noch über die Linie zur 1:0 Führung drücken musste. Zweibrücken machte es daraufhin gut. Der SV Hermerberg hatte Probleme. Und dennoch kam der Gast zum Ausgleich, als Patrick Freyer zwei Minuten vor dem Pausenpfiff das 1:1. Der mit aufgerückte Pascal Masch legte auf Freyer ab, der einen Gegenspieler aussteigen ließ und trocken ins lange Eck schoss.

Im zweiten Durchgang waren gerade einmal 90 Sekunden gespielt, als der TSC Zweibrücken erneut in Führung ging. Die Hermersberger Hintermannschaft vergaß nach einem Freistoß von Dennis Hirt Luca Brödel, der völlig freistehend zum 2:1 einköpfte. Danach scheiterte zunächst Johannes Mendel und dann Dennis Hirt an der Latte. In der 64. Minute hatte Mendel erneut den Torschrei auf der Lippe, doch seinen Kopfball aus fünf Metern lenkte Maximilian Cölsch mit einem Reflex sensationell über die Latte.

Eine Minute später bejubelte Patrick Freyer seinen zweiten Treffer. An der rechten Strafraumgrenze ließ der ehemalige FKP-Akteur zunächst seinen Gegenspieler ins Leere laufen, ehe er per Kunstschuss ins lange Eck über Cölsch zum 2:2 traf. In einer chancenarmen Verlängerung gab es nur eine gefährliche Torgelegenheit, die TSC-Schlussmann Maximilian Cölsch mit einem starken Reflex zu Nichte machte.

Unmut kam bei einigen TSC-Anhängern auf, als zwei Minuten vor Ende der Verlängerung SVH-Ersatztorwart Reiner Schwartz eingewechselt wurde. Sie warfen ihm einige unschöne Worte an den Kopf. Nur wenige Minuten wurden Schwarz zum Spieler des Spiels. Neben Florian Weber, der den letzten Elfmeter verwandelte – und damit Zweibrücken nach einem tollen Kampf aus dem Pokal schoss. „Wir werden uns diese Woche regenerieren und dann sehen wir uns kommenden Sonntag wieder“, sinnt Rubeck auf Revanche. Bereits am kommenden Sonntag, 15. August, spielt Zweibrücken erneut gegen Hermersberg. Erneut daheim. Diesmal aber in der Liga.

Überraschend und noch dazu überraschend deutlich zog der SC Stambach in die nächste Runde ein: Der B-Ligist deklassierte den Bezirksligisten SV Herschberg mit 6:1 (3:1). Über die gesamte Spielzeit war Stambach die bessere Mannschaft. Besonders furios war der Beginn der Partie, als Steven Hörner (9.) und Pascal Wallad (12.) eine 2:0-Führung herausschossen, welche Christian Brödel nach nur 14 Spielminuten auf 1:2 verkürzte. Noch vor dem Wechsel sorgte Markus Bolies (39.) mit dem 3:1 für die Vorentscheidung. Im zweiten Abschnitt avancierte Pascal Wallad mit einem lupenreinen Hattrick (50., 78., 79.) zum Spieler der zweiten Hälfte.

 Stambachs Lukas Carbon (rot)

Stambachs Lukas Carbon (rot)

Foto: Martin Wittenmeier

Die SG Knopp/Wiebach verlor hingegen ihr Verbandspokalspiel nach beim SC Weselberg mit 2:0 (0:0). Beide Mannschaften hatten viele Ausfälle zu beklagen, sodass sich ein Pokalkampf entwickelte – mit gut stehenden Abwehrreihen und nur wenigen Torchancen. Es dauerte bis zur Schlussminute, ehe Felix Asel nach einem Eckball zum 1:0 für Weselberg traf. In der Nachspielzeit überlistete Timo Helfrich mit einem Weitschuss aus 60 Metern die aufgerückte Abwehr und den  Torwart der Gäste.

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