Saar-Polizei richtet Sonderkommission ein 38-jährige Französin wurde brutal ermordet

Saarbrücken · Im Fall der gewaltsam getöteten Florence E. hat die Polizei eine Mordkommission eingesetzt, die offenbar auch im Drogen- und Rotlichtmilieu ermittelt.

 Zwölf Beamte arbeiten derzeit an dem Fall einer in Saarbrücken getöteten Französin.

Zwölf Beamte arbeiten derzeit an dem Fall einer in Saarbrücken getöteten Französin.

Foto: picture alliance / dpa/Patrick Pleul

Gerichtsmediziner und Todesermittler der Kriminalpolizei sind sich nach der Obduktion der am Dienstagvormittag in einer Wohnung in der Metzer Straße in Alt-Saarbrücken gefundenen Leiche sicher: Die 38 Jahre alte Florence E. wurde brutal ermordet. Polizeisprecherin Melanie Mohrbach sprach von „äußerer Gewalteinwirkung“ als Todesursache. Sie lehnte aus ermittlungstaktischen Gründen konkretere Angaben zum Tathergang ab. Der Grund dafür ist, dass die Ermittler der eigens eingesetzten Mordkommission (MoKo) „Metz“ Wissen, das außer ihnen nur der Täter haben kann, nicht preisgeben wollen. Die Tatumstände wie etwa Blutspuren im Hausflur und bestätigte Berichte über die blutüberströmte Leiche lassen darauf schließen, dass die in Saargemünd geborene Französin erstochen wurde. Zwölf Beamte arbeiten jetzt an der Lösung des Falles, der sich in der Nacht zum Dienstag in der Dachgeschosswohnung des Hauses mit mehr als 40 Mietparteien in der Metzer Straße abgespielt hat.

Die Polizei korrigierte am Mittwoch ihre Angaben vom Vortag, wonach Florence E. nicht in dem Haus in der Metzer Straße polizeilich gemeldet war. Wie es jetzt heißt, war sie selbst Mieterin der Wohnung und war „seit wenigen Tagen“ auch an dieser Anschrift gemeldet. Sie soll dort aber schon länger gewohnt haben, möglicherweise gemeinsam mit einem Bekannten. Der frühere Wohnungsinhaber ist den Ermittlern zwischenzeitlich bekannt. Er hat ein „hieb- und stichfestes Alibi“ für den Tatzeitraum. Die Moko „Metz“ geht davon aus, dass die 38-jährige Französin am frühen Dienstagmorgen gegen 2.30 Uhr gestorben ist.

Der Fall spielt offenbar im Drogen- und Rotlichtmilieu der Landeshauptstadt. Das in der Drogenszene nach Polizeiangaben bekannte Mord­opfer hat wohl selbst Drogen konsumiert und soll angeblich auch im kleinen Stil damit gehandelt haben. Zudem wird – nicht nur in Polizeikreisen – darüber spekuliert, dass sie zur Finanzierung des eigenen Konsums der Prostitution nachgegangen sein soll. War möglicherweise ihr letzter Freier oder vielleicht ein Drogenlieferant ihr Mörder? Fragen, die die MoKo „Metz“ bei ihren komplizierten Ermittlungen in dieser Szene beantworten muss.

Die Spurensicherung war am Mittwoch erneut in der Tatort-Wohnung im Dachgeschoss des großen Anwesens am Werk. Dort hatten – wie berichtet – Nachbarn am Vortag mehrere Blutspuren im Hausflur entdeckt und deshalb die Polizei alarmiert.

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