Kripo ermittelt 56 Schockanrufe saarlandweit an einem Tag – Seniorin in Merzig um Tausende Euro geprellt

Update | Saarbrücken/Merzig · Erneut überziehen Betrüger das Saarland mit Schockanrufen und Enkeltricks. Während die meisten einfach auflegen, ist eine Frau aus Merzig darauf hereingefallen. Was die Polizei bislang dazu weiß.

Wieder massenweise Schockanrufe im Saarland. (Symbolbild)

Wieder massenweise Schockanrufe im Saarland. (Symbolbild)

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Die Kriminalpolizei hat es erneut mit einer Flut an Schockanrufen zu tun. Innerhalb eines Tages meldeten Betroffene aus dem gesamten Saarland 56 solcher fingierten Telefonate. In mindestens einem Fall waren die Betrüger erfolgreich, wie Stephan Laßotta von der Pressestelle des Landespolizeipräsidiums in Saarbrücken auf SZ-Anfrage sagt. Außerdem schafften es die Täter, zwei Opfer per Kurznachrichtendienst Whatsapp zu linken. Der Gesamtschaden betrage mehr als 6000 Euro.

Demnach gaben sich die Anrufer bei einer Frau als Kontaktpersonen ihrer Tochter aus. Sie befinde sich in einer Notlage. Die sei nur dann abzuwenden, wenn die 82-Jährige jede Menge Geld lockermacht.

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Weil sie davon ausging, dass der Inhalt des Gesprächs nicht frei erfunden ist, ging sie auf die Forderungen der Täter ein. Sie soll sich mit einem Boten getroffen und diesem mehrere 1000 Euro übergeben haben. Doch mit einer Tochter in Not hatte das alles nichts zu tun. Dafür ist das Opfer um viel Geld erleichtert, das sie wohl nicht mehr wiedersieht.

56 solcher Anrufe seien bei der Polizei am Donnerstag, 18. August, angezeigt worden, berichtet Laßotta. Immer wieder gehe es um die gleiche Masche: Zumeist riefen die Unbekannten bei älteren Menschen an. Sie gaukeln eine ausweglose Lage eines engen Angehörigen, oftmals eines Enkels, vor. Nur eine heftige Summe könne ihn vor Schlimmerem bewahren.

Betrüger am Telefon – was in solch einem Fall zu tun ist

Laßotta: „90 Prozent aller Angerufenen legen sofort auf.“ Das sei auch richtig so: einfach nicht darauf eingehen – erst recht nicht irgendeinem Fremden Geld oder Schmuck geben. Dann die Ermittler verständigen.

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