Nach Entführung aus Saarbrücker Wildpark Steinbock Anton (13) lebt und ist wieder wohlbehalten daheim
Saarbrücken · Saarbrücker Kripo spürt Tier bei Passau auf. 6000 Euro soll der Kidnapper kassiert haben.
Fahndungserfolg der Saarbrücker Polizei: Sie hat den aus dem Wildgehege verschwundenen Steinbock Anton aufgespürt. Das Tier war vor wenigen Tagen in einem Gehege nahe Passau aufgetaucht, wie ein Sprecher der Polizeiinspektion Saarbrücken-Stadt (vormals: St. Johann) auf Nachfrage mitteilt. Stadtpressesprecher Thomas Blug bestätigt: „Anton ist wohlbehalten zurück.“
Fahndung im Internet und am Telefon
Der Rückkehr waren umfangreiche Fahndungen vorausgegangen, heißt es seitens der Ermittler. Recherchen in einschlägigen Foren des Internets und zahlreiche Telefonate hätten die Saarbrücker Kripo auf die richtige Spur gebracht. Der Polizeisprecher: „Ein Hinweisgeber sagte uns: ‚Meldet Euch mal in Passau’.“ Und tatsächlich: Dort war Anton gelandet.
Mann aus Hessen im Verdacht
Der dortige Betreiber eines Wildparks habe den 13-jährigen Steinbock für 6000 Euro gekauft. Die Saarbrücker Fahnder ermitteln in diesem Zusammenhang nach einem 54 Jahre alten Mann aus Hessen. Genaueres wollte der Sprecher zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht preisgeben. Denn: „Der Gesuchte weiß noch nichts von seinem Glück.“
Fachmännisch weggeschafft
Offensichtlich muss sich der Täter in der saarländischen Landeshauptstadt gut ausgekannt haben. Nach bisherigem Kenntnisstand soll er am 24./25. Januar den Zaun des Geheges im Meerwiesertalweg zerschnitten und Anton entführt haben. Vermutlich nutzte er für den Transport des 100 Kilo schweren Kolosses nach Bayern einen größeren Wagen. Der Mann sei in Händlerkreisen bekannt, ergänzt der Polizeisprecher. Als festgestellt worden war, dass Anton weg war, gingen die Verantwortlichen anfangs davon aus, dass er ausgebüxst sei.
Geprellter Käufer bringt Tier zurück
Seit Montag (11. Februar) ist der Steinbock wieder zuhause. Sein übers Ohr gehauener Käufer habe das Tier zurückgebracht. Über den Schadensersatz müsse später ein Zivilgericht entscheiden. Noch aber ist der mutmaßliche Täter nicht dingfest gemacht. Gegen ihn könnte auch wegen grenzüberschreitender Straftaten ermittelt werden.
Erleichterung bei städtischem Mitarbeiter
Freude unterdessen beim städtischen Forstleiter Ralf Blechschmidt. „Anton ist ein imposantes Tier. Aufgrund seiner Erscheinung und seines sanften Wesens ist er bei Besuchern sowie Mitarbeitern des Wildparks sehr beliebt. Wir freuen uns, dass er wieder zurück in Saarbrücken ist. Unser Dank gilt der Saarbrücker Polizei“, ließ er schriftlich über die Pressestelle der Landeshauptstadt wissen.