Kapellen und Wegekreuze Mahnmal für einen ungeklärten Mord

Gersheim-Niedergailbach · ()

 Diese Aufnahme des Mordkreuzes stammt aus dem vergangenen Sommer.

Diese Aufnahme des Mordkreuzes stammt aus dem vergangenen Sommer.

Foto: Martin Baus

Ob es ein politisch motivierter Mord war, dem der seinerzeit 65-jährige Peter Gottwalles am 8. Juli 1798 zum Opfer fiel? Die Frage bleibt unbeantwortet, aber ein Wegekreuz östlich oberhalb von Niedergailbach erinnert an die Sache. Die saarpfälzische Region war damals gerade Teil der Republik Frankreich und die Verwaltung neu geordnet worden. Gottwalles war „Munizipal-Agent“, eine Art Ortsvorsteher, von Niedergailbach und hatte gerade an einer Besprechung in der Medelsheimer Kirche teilgenommen. Auf dem Heimweg, keine zwei Kilometer von daheim entfernt, wurde er durch Schläge auf den Hinterkopf getötet. Die Tat wurde nie aufgeklärt, vermutet wurden antirepublikanische oder frankreich-feindliche Motive. Zur Erinnerung an das Geschehen stellte man 1830 auf Initiative von Niedergailbacher Einwohnern ein Holzkreuz am Tatort auf. 1910 wurde dieses ersetzt, weitere 75 Jahre später, 1985, folgte das jetzige Mahnmal aus stabilen Vierkanthölzern. Wiederum engagierten sich helfende Hände aus Gottwalles’ Heimatort. Rechts neben dem Kreuz steht noch der verfallende Rest des alten Vorläuferkreuzes.

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