Zu wenig Training: FCS will Selbstständigkeit der Spielerinnen fördern

Saarbrücken. Beim 1:1 des Frauenfußball-Bundesligisten 1. FC Saarbrücken gegen den USV Jena am vergangenen Sonntag standen sie wieder bereit. Cynthia Uwak und Christina Arend spielten, während Sarah Schatton wegen eines leichten Bandscheibenvorfall pausieren musste

Saarbrücken. Beim 1:1 des Frauenfußball-Bundesligisten 1. FC Saarbrücken gegen den USV Jena am vergangenen Sonntag standen sie wieder bereit. Cynthia Uwak und Christina Arend spielten, während Sarah Schatton wegen eines leichten Bandscheibenvorfall pausieren musste. Morgen beim VfL Wolfsburg (12 Uhr) sind aus dem Jena-Spiel alle dabei, vielleicht sogar Schatton - eine Entlastung in Anbetracht der Verletzungssituation des FCS.

Die Frage, warum Saarbrücken derart viele Verletzte zu beklagen hatte, lässt sich nicht eindeutig klären. Pech gehört zu einer Verletzung dazu, andere Gründe bei der Betrachtung einzelner Fälle.

Schatton etwa spürte nach einer stabilisierenden Rückentrainingseinheit einen "messerstichartigen" Schmerz - Vorstufe eines Bandscheibenvorfalls. Ebenso zugrundeliegen könnte die Doppelbelastung der Nationalspielerinnen, die laut Cynthia Uwak (Foto: Wieck) "fast jede Woche" unterwegs sind. "Es ist hart und man ist oft sehr müde", gesteht Uwak. Trotzdem ist sie sich sicher, dass man zurechtkommt, wenn man sich Regenerationszeit gönnt: "Die Müdigkeit ist nur für den Moment." Das Training ist für Uwak, die morgen fitgespritzt wird (Hüftprobleme), ebenfalls kein Grund für die hohe Zahl der Verletzungen. "Es ist viel Tempo drin, aber das gefällt mir eigentlich", sagt die Nationalspielerin Nigerias.

Im Fall Schatton liegt für FCS-Trainer Stephan Fröhlich und Athletik-Trainer Oliver Dillinger die Verfassung der Spielerin zu Grunde. "Sie ist körperlich noch nicht so resistent und ist anfällig am Rücken", erklärt Fröhlich. Grundsätzlich könne das Athletik-Training niemanden überbeanspruchen. "Es wird nur mit dem eigenen Körpergewicht trainiert, das würde nicht ausreichen", sagt Dillinger, "vielmehr könnte die Tatsache, dass die Spielerinnen zu wenig trainieren, ein Grund für die Verletzungsanfälligkeit sein". Da die meisten berufstätig sind oder zur Schule gehen, bleibt nur Zeit für eine wöchentliche Einheit mit Dillinger. "Es müssten in der Bundesliga fünf bis sechs sein", sagt er, "deshalb sollen die Spielerinnen eigenständig trainieren". Uwak kann das. Ebenso wie Sif Atladottir, Juliana Edwards und Danielle Sweeney ist sie, laut Dillinger, in guter Verfassung. Bei allen anderen müsse die "Selbstständigkeit gefördert werden", damit sie der Belastung in der Bundesliga standhalten können. jan

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